Der lange Weg zum Loučná (956 m) - 19/01/2019

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6:30 Uhr, -15°C mein Startpunkt in Rehefeld.
6:30 Uhr, -15°C mein Startpunkt in Rehefeld.

Das Erzgebirge ist nicht mit den Alpen zu vergleichen. Es gibt um die 1000 Meter hohe bewaldete Hügel. Viele davon tragen einen Namen, aber wenn auf dem Gipfel kein Schild stehen würde, könnte der Gipfel auch recht schnell übersehen werden. Was im Erzgebirge aber besonders ist, sind die endlos langen und miteinander verbundenen Loipengebiete entlang der Skimagistrale auf dem Hauptkamm. In der Regel sind die Wege gut gespurt, so dass schnell und weit gefahren werden kann.

Schon im letzten Jahr hatte ich mir diese Tour zusammengestellt und wollte auch schon zweimal starten, aber einmal war sehr starker Schneefall, so dass es unmöglich war irgendwie voran zu kommen oder den Weg zu finden und beim zweiten Mal lagen die Berge im dichten Nebel mit teils Schneeregen. Beim dritten Versuch hingegen, war das Wetter perfekt.

Grenzübergang mit Skier über eine kleine Brücke im Wald.
Grenzübergang mit Skier über eine kleine Brücke im Wald.
Immer wieder Schneebruch erschwert mein Vorankommen.
Immer wieder Schneebruch erschwert mein Vorankommen.

Früh 6:30 Uhr am Parkplatz in Rehefeld zeigte das Thermometer angenehme -15°C. Am Himmel war keine Wolke und ganz langsam ging die Sonne auf. In Rehefeld fuhr ich zunächst mit Skiern bis zum Grenzbach und überquerte dort auf einer kleinen Brücke die Grenze nach Tschechien. Durch den tiefverschneiten Wald mit zahlreichen umgebrochenen Bäumen (Schneebruch) gleitete ich einsam hinauf zu Wittichbaude. Als ich die Hütte erreichte, ging langsam die Sonne auf und tauchte die Umgebung in kaltes, gelbliches Licht.

Sonnenaufgang an der Wittichbaude. Langsam wird es wärmer.
Sonnenaufgang an der Wittichbaude. Langsam wird es wärmer.
Schneewehen an der Wittichbaude.
Schneewehen an der Wittichbaude.
Mein erster "Gipfel" ist der Vrch tří pánů (874 m).
Mein erster "Gipfel" ist der Vrch tří pánů (874 m).
Auf engen Pfaden durch den tiefverschneiten Wald nach Dlouhá Louka.
Auf engen Pfaden durch den tiefverschneiten Wald nach Dlouhá Louka.

Ab der Wittichbaude folgte ich der tschechischen Skimagistrale in Richtung Nové Mesto. Am Anfang war die Loipe noch sehr schmal und ging immer wieder auf und ab. Ab Nové Mesto ging es über das freie Feld und vorbei an drei stattlichen Windrädern je Richtung eine Loipe, die teilweise komplett vereist waren. Ab Vrch tří pánů (874 m) war ich dann nicht mehr alleine. Von der Bergkuppe ging es in einer langen Abfahrt bis zum Pod vrchem Tri pánu, wo ich einen schmalen Weg nach Dlouhá Louka folgte. Der Weg war am Morgen total einsam, aber es gab eine „wilde“ Langlaufspur, der ich folgte.

Panoramablick die verschneiten Berg. Links die weiße Kuppe des Loučná.
Panoramablick die verschneiten Berg. Links die weiße Kuppe des Loučná.
Aufsteig zur Plattform des Sendemasts auf dem Wolfsberg.
Aufsteig zur Plattform des Sendemasts auf dem Wolfsberg.

In Dlouhá Louka war viel los. Es gab einen großen Parkplatz und viele andere Langläufer. Ich verließ den Trubel Richtung Süden, um auf den Vlci Hora (Wolfsberg, 890 m) hinauf zu gleiten. Auf dem Wolfsberg steht ein 40 m Sendemast, der im unteren Teil bestiegen werden kann. Der Plattform auf dem Sendemast befindet sich in 15 m Höhe eröffnet ein 360° Panoramablick über die tiefverschneiten Berge bis hin zum Loučná (Wieselstein) und ins südlich gelegene Nordböhmische Becken.

Stand: 07.03.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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