Milešovka / Milleschauer / Donnersberg (837 m) - 07/04/2024

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Der Milešovka von Milešov aus gesehen.
Der Milešovka von Milešov aus gesehen.

Das Böhmische Mittelgebirge befindet sich in Tschechien und erstreckt sich auf beiden Seiten der Elbe südlich der Böhmischen Schweiz. Aus der hügeligen Landschaft ragen viele ehemalige Vulkankegel, die meist von Überresten mittelalterlicher Burgen gekrönt und von Wäldern, Feldern oder Obstplantagen umgeben sind. Die Königin der Kegel ist der Milešovka (836,6 m) – zu Deutsch Milleschauer oder auch Donnersberg.

Der Aufstieg  über langgezogene Serpentinen.
Der Aufstieg über langgezogene Serpentinen.
Wegweiser auf dem Gipfel zu dem einen oder anderen bekannten Ziel.
Wegweiser auf dem Gipfel zu dem einen oder anderen bekannten Ziel.
Blick vom Gipfel über die Kegellandschaft des Böhmischen Mittelgebirges.
Blick vom Gipfel über die Kegellandschaft des Böhmischen Mittelgebirges.
Meteorologische Station mit Aussichtsturm (geschlossen, 2024).
Meteorologische Station mit Aussichtsturm (geschlossen, 2024).

Bei Skitouren im Erzgebirge sind die vielen Vulkankegel südlich des Hauptkamms gut zu erkennen. Der Milešovka ist der höchste und markanteste Berg des Böhmischen Mittelgebirges und schon von Weiten zu sehen. Die Anreise erfolgt aus Deutschland über die A17, wobei der erste Teil auf tschechischer Seite bis nach Žďárek noch mautfrei ist (Achtung: Nur von Deutschland nach Tschechien. Nicht umgekehrt!). Die letzten Kilometer geht es über Landstraßen an den Fuß des Berges.

Verfallener Pavillon im Schlossgarten von Milešov.
Verfallener Pavillon im Schlossgarten von Milešov.
Innenraum mit bröckelndem Putz und alten Deckenmalereien.
Innenraum mit bröckelndem Putz und alten Deckenmalereien.

Ein guter Ausgangspunkt ist die Wanderung ab Milešov mit großem Wanderparkplatz bei den Sportplätzen. Andere Aufstiege sind möglich aus Bílka und Černčice. Alle Strecken sind rund 2.5 km lang, steinig, aber leicht zu laufen. Der Weg führt durch einen Laubmischwald zunächst flachansteigend, später eher steil in wenigen langgezogenen Serpentinen mit 420 Höhenmetern in die Höhe. Mit zunehmender Höhe werden die Bäume lichter und der Blick reicht weit in die Ferne zu anderen Vulkankegeln, zum Erzgebirgskamm oder dem Ještěd bei Liberec. Auf dem Gipfel befindet sich ein meteorologisches Observatorium und eine Hütte mit Restaurant zum Übernachten. Der Aussichtsturm war während meines Besuchs leider aufgrund von Renovierung nicht zugänglich. Der Milešovka hatte schon viele bewundernde Besucher wie den preußischen König Friedrich Wilhelm III und in diesen Begleitung Alexander von Humboldt, der die schöne Aussicht lobte. Auch Caspar David Friedrich hielt die Berge auf der Leinwand fest.

Einst prächtige Räume mit deutlichen Verfallsspuren.
Einst prächtige Räume mit deutlichen Verfallsspuren.

Der Abstieg führte mich nach Milešov zurück. Im Dorf befindet sich ein prächtiges Herrenhaus, was lange Zeit als Krankenhaus genutzt wurde, jetzt aber sehr heruntergekommen aussieht. Am Rande des Dorfes befindet sich auch ein ehemaliger Schlossgarten mit einem aus der Ferne noch prächtig erscheinendem Pavillon. Beim Näherkommen zeigt sich aber der schlecht erhaltene Zustand. Der Putz bröckelt, Türen und Fenster fehlen und im Inneren löst sich die einst farbenfrohe barocke Deckenbemalung. Ein Lost Place.

Aufstieg zur Burgruine auf dem Ostrý nahe von Milešov.
Aufstieg zur Burgruine auf dem Ostrý nahe von Milešov.

Auf der anderen Seite des Dorfes Milešov erhebt sich der Ostrý – ebenfalls ein Basaltkegel mit der verfallen Burgruine Scharfenstein. Die kurze Wanderung auf den Gipfel bietet einen schönen Blick über das Dorf hinauf zum Milešovka. Im Herbst bei Laubfärbung oder im Winter hat die Tour bestimmt auch ihren Reiz.

Das Böhmische Mittelgebirge hat eine ganze Reihe von ehemaligen Vulkankegeln, die sich auch gut mit längeren Wanderungen zu einer Kegeltour verbinden lassen.

Im Inneren der Burgruine Ostrý.
Im Inneren der Burgruine Ostrý.
Der Frühling hält in den Bergen Einzug.
Der Frühling hält in den Bergen Einzug.
Stand: 04.05.2024 | Text + Bilder: Camillo | v7
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