Durch den Åsnen Nationalpark

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Dom von Växjö - unser Startpunkt des Sudostleden.
Dom von Växjö - unser Startpunkt des Sudostleden.

Växjö ist mit ca. 70.000 Einwohnern, neben seiner Universität, bekannt für den Dom mit den zwei Türmen. Vom Bahnhof aus radelten wir durch die kleine Innenstadt zur Domkirche. Nach einer kurzen Mittagspause im Linné-Park folgten wir nicht dem Sudostleden sondern verliesen die Stadt in Richtung Westen, um über eine Engstelle des Sees Bergundasjon in den Åsnen Nationalpark zu radeln.

Kunst im Dom von Växjö. Sehr beeindruckend!
Kunst im Dom von Växjö. Sehr beeindruckend!

Tag 1: Växjö > Torne (33 + 17 km)

Die Waldwege südwestlich von Växjö waren unübersichtlich. Es gab deutlich mehr Wege als auf unserer Karte. Irgendwann fuhren wir nur noch stur geradeaus bis wir auf die nächste asphaltierte Straße stießen. Die hügelige Strecke führte uns bei leichtem Gegenwind vorbei an Vederslöv, Odenslanda bis hinab nach Torne auf der westlichen Seite des Sees Åsnen.

Wir beginnen gleich mit einer Mittagspause in Växjö.
Wir beginnen gleich mit einer Mittagspause in Växjö.

Wir haben uns für die landschaftlich schönere Route durch den Nationalpark entschieden, denn der offizielle Sudostleden führt an einer viel befahrenen Straße über Tingsryd nach Ryd. Der Åsnen ist ein weitverzweigter ca. 150 km² großer fischreicher See in Småland. Ein Teil des Sees steht als Nationalpark unter Schutz und bildet einen einzigartigen Ort der Ruhe und Stille.

Gegen den Wind gings auf kleinen Straßen und Hügeln bis nach Torne.
Gegen den Wind gings auf kleinen Straßen und Hügeln bis nach Torne.
Eine gut geschützte Stelle auf dem Zeltplatz Torne.
Eine gut geschützte Stelle auf dem Zeltplatz Torne.
Im Åsnen Nationalpark treffen sich eine Menge verschiedener Radwege.
Im Åsnen Nationalpark treffen sich eine Menge verschiedener Radwege.

In Torne übernachteten wir auf einem kleinen Zeltplatz direkt am See. Für den ersten Tag war die Etappe, die wir erst am frühen Nachmittag begannen, recht lang. Nach einem kurzen Stopp im netten Hofcafé „Vrankunge Trädgård“, sah die Welt dann gleich wieder anders aus. Wie so oft am Anfang einer Radtour waren wir nicht wirklich trainiert und ein richtiges Packschema hatte sich auch noch nicht etabliert. In den nächsten Tagen sollten wir viel Zeit zum Üben haben.

Mittagspause und Badespaß in Hulevik.
Mittagspause und Badespaß in Hulevik.

Tag 2: Torne > Ryd (32 + 15 km)

Der für die Nacht angekündigt Regen blieb aus, so dass wir trocken all unsere Sachen einpacken konnten. Der Zeltplatz lag direkt an einem ehemaligen Bahndamm, der heute ein Rad- und Wanderweg ist. In den nächsten Tagen werden wir den Banvallsleden bis nach Karlshamn folgen. Der Bahndamm hat nur wenige Steigungen und fällt tendenziell zur Ostsee hin ab.

Verschiedenste Seenlandschaften im Åsnen Nationalpark.
Verschiedenste Seenlandschaften im Åsnen Nationalpark.
Auf dem ehemaligen Bahndamm lässt es sich leicht dahingleiten.
Auf dem ehemaligen Bahndamm lässt es sich leicht dahingleiten.

Der Weg entlang des Åsnen war abwechslungsreich. Es gab Badestellen wie in Hulevik, Informationsstellen und Grillplätze, offene Seeflächen, aber auch viele Buchten mit kreuz und quer stehenden Bäumen im Wasser. Unterwegs trafen wir kaum andere Radfahrer oder Wanderer.

In Norraryd sind wir zurück auf dem Sudostleden.
In Norraryd sind wir zurück auf dem Sudostleden.

In Norraryd kehrten wir zurück auf den Sudostleden. In Ryd deckten wir uns mit neuen Vorräten ein, denn wir wollten diese Nacht auf einem Kanuwanderlagerplatz verbringen. Am südlichen Ende des Sees Hönshyltefjorden befand sich ein nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichbarer Naturlagerplatz mit Shelter, Lagerfeuerplatz und Brennholz direkt am See. Schwedischer geht’s nicht. Bei unserer Ankunft war der Lagerplatz verlassen und es sollten in den nächsten Tagen nur wenige Leute vorbeikommen. Wir richteten uns im Shelter, der an drei Seiten geschlossen, zum See hin aber offen war, häuslich ein und warteten den ersten Regenschauer ab.

Impressionen vom Autofriedhof Kyrkö Mosse - I.
Impressionen vom Autofriedhof Kyrkö Mosse - I.
Impressionen vom Autofriedhof Kyrkö Mosse - II.
Impressionen vom Autofriedhof Kyrkö Mosse - II.
Einfach nur lecker!
Einfach nur lecker!

Am Nachmittag radelte ich noch einmal zurück nach Ryd und von da weiter zum Autofriedhof Kyrkö Mosse. Der Bilkyrkogården befindet sich mitten im Wald. Åke Danielsson (1914 – 2000) hatte hier zu Beginn Torf abgebaut, bevor er später dazu überging alte Autos auszuschlachten und die Ersatzteile zu verkaufen. Nach seinem Tod sollte das Gelände saniert werden, hatte jedoch durch die Medien und Touristen einen Bekanntheitsgrad erreicht, so dass man sich entschied, den Autofriedhof bis 2050 als kulturhistorischen Ort zu sichern. Die meisten Autos sind stark ausgeschlachtet, demoliert und teilweise von der Natur überwuchert. Ein netter kleiner Stopp, wenn man gerade in der Nähe ist.

Lagerfeuer und ein heftiger Regenschauer am abendlichen Hönshyltefjorden.
Lagerfeuer und ein heftiger Regenschauer am abendlichen Hönshyltefjorden.

Bis weit in die Nacht hatten wir ein tolles Lagerfeuer mit Kartoffeln, Würstchen und Brot bis das letzte Licht des Tages verschwunden war. Ein großartiger, ruhiger Platz.

Stand: 19.02.2024 | Text + Bilder: Camillo | v7
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