Kohlehügel, Jingshan, Beihai, Qiónghuá

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Blick vom Kohlehügel über die goldenen Dächer der Verbotenen Stadt.
Blick vom Kohlehügel über die goldenen Dächer der Verbotenen Stadt.
Der Wanchun Pavillon ist der höchste Punkt im Jingshan Park.
Der Wanchun Pavillon ist der höchste Punkt im Jingshan Park.
Die alten Gebäude werden von der Moderne überragt.
Die alten Gebäude werden von der Moderne überragt.

Die Verbotene Stadt ist von einem breiten Wassergraben umgeben. Der ausgehobene Boden wurde nördlich der Stadt zu einem Hügel aufgeschüttet. Der Kohlehügel (früher lagerte dort die Kohle) bildet heute den Jingshan Park, ist dicht bewaldet und beherbergt mehrere Pavillons, die über verschiedene Wanderwege zu erreichen sind. Der Aufstieg zu den Pavillons ist steil und schweißtreibend, aber vom höchsten Pavillon (Wanchun) aus, hatte ich den herrlichen Blick über die goldenen Dächer der Verbotenen Stadt.

Toll gestaltete Tickets in die verschiedenen Parks.
Toll gestaltete Tickets in die verschiedenen Parks.

Eigentlich wollte ich nur den Kohleberg besteigen und mir die Verbotene Stadt von oben anschauen, aber dann entdeckte ich unweit die Weiße Pagode im nahen Beihai Park. Ich änderte meine Pläne und verließ den Jingshan Park in Richtung Westen. Durch schmale Gassen mit vielen kleinen typisch chinesischen Geschäften gelangte ich zum Eingang des Beihai Parks und über die Doushan Brücke direkt auf die Qiónghuá Insel.

Hierher verirren sich nur wenige Touristen.
Hierher verirren sich nur wenige Touristen.
Ein Meer aus roten Laternen in den engen Gassen.
Ein Meer aus roten Laternen in den engen Gassen.

Der Beihai Park ist ein mehr als 1000 Jahre alter kaiserlicher Garten mit vielen Tempel-, Kloster- und Palastanlagen und wurde erst 1925 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten ist mit 70 ha ähnlich groß wie die Verbotene Stadt und bietet neben dem Nordsee auch Inseln und Berge. Wer nur wenig Zeit in Peking hat, kann hier in kurzer Zeit 1000 Jahre Architektur- und Gartenbaugeschichte nah beieinander erleben.

Die Weiße Pagode auf Jadeblüteninsel (Qiónghuá).
Die Weiße Pagode auf Jadeblüteninsel (Qiónghuá).
Auf dem Nordsee war das ein oder andere Boot unterwegs.
Auf dem Nordsee war das ein oder andere Boot unterwegs.

Am höchsten Punkt der Jadeblüteninsel (Qiónghuá) befindet sich nach steilem Aufstieg die Weiße Pagode – ein 37 Meter hohen buddhistischen Tempel ganz in weiß. Der Beihai Park ist ein beliebtes Ausflugsziel der Pekinger Bevölkerung. Der Nordsee war von Tret- und Elektrobooten übersät, so dass man kaum noch ein größeres Stück freie Wasserfläche sehen konnte. Ich verließ die Insel mit einem gedünsteten Maiskolben in der Hand über die Brücke des Ewigen Friedens und umrundete den Park auf der Westseite Richtung Norden. Der Weg war wie immer lang, aber im Park am Wasser war es zwischen den blühenden Bäumen kühl und schattig.

Das Ufer der Jadeblüteninsel (Qiónghuá) mit historischen Bauwerken.
Das Ufer der Jadeblüteninsel (Qiónghuá) mit historischen Bauwerken.

Um ehrlich zu sein, sehen für mich nach 10 Stunden alle Tempel und Paläste gleich aus. Die meisten Anlagen sind perfekt restauriert und sehen fast ein bisschen zu neu aus. Oft gibt es kurze englische Erklärungen, aber Namen, Ort und Dynastien klingen für das westliche Ohr ähnlich.

Ich verließ den Beihai Park im Norden nach weiteren 4,1 gelaufenen Kilometern und fuhr mit der U-Bahn [durchleuchtet] zu meinem letzten Ziel – dem etwas außerhalb gelegenen Neuen Sommerpalast. In der U-Bahn bekam ich einen Sitzplatz; musste diesmal nur aufpassen nicht gleich einzuschlafen und dann meine Zielstation (Beigongmen) zu verpassen.

Das Ufer des Nordsees versinkt in einem Blütenmeer.
Das Ufer des Nordsees versinkt in einem Blütenmeer.
Die Brücke des Ewigen Friedens von der Jadeblüteninsel (Qiónghuá).
Die Brücke des Ewigen Friedens von der Jadeblüteninsel (Qiónghuá).

Ich erreichte die 290 ha große Gartenanlage mit dem Neuen Sommerpalast gegen 16:30 Uhr, so dass ich „nur“ noch den Park selber besuchen konnte, da alle Gebäude bereits 17 Uhr schlossen. Ich habe aber heute gelernt, dass chinesisch Gärten sehr abwechslungsreich sind und es hinter jeder Ecke etwas Neues zu entdecken gibt. Jeder Garten ist sehr bewusst und harmonisch angelegt. Kunstvolle Bauwerke wechseln sich mit scheinbarer gezähmter Wildnis ab.

Stand: 13.07.2018 | Text + Bilder: Camillo | v7
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