Bygdøy, Kon-Tiki, Fram, Bærums Verk
Das Kon-Tiki-Museum von Thor Heyerdahl und das Fram-Museum von Fridtjof Nansen liegen direkt nebeneinander. Im Kon-Tiki sind das original Kon-Tiki-Floß (Überquerung Pazifik von Südamerika aus) und das Papyrusboot Ra II (Überquerung Atlantik von Afrika aus) zu sehen. Heyerdahl war ein wahrer Entdecker und Abenteurer, der gegen den Widerstand vieler an seinen Zielen festgehalten hat. Heyerdahl vermochte während des Kalten Krieges Leute auf beiden Seiten zu begeistern und zusammen zu bringen. Ein Satz von Thor Heyerdahl, der für sein Leben steht: „Borders? I have never seen one. But I have heard they exist in the minds of some people.”
Das Frammuseum ist um das berühmte Schiff FRAM herum gebaut. Das Schiff ist wie eine Nussschale konstruiert und wird im Eis nach oben gehoben und nicht wie andere Schiffe zerquetscht. Fridtjof Nansen ließ sich mit dem Schiff 1895 im Eis einfrieren und hoffte durch die Eisdrift gen Nordpol zu treiben. Das Schiff trieb im Eis am Nordpol vorbei und der Nordpol konnte auch nicht mit Hundeschlitten erreicht werden. Die Fram wurde ebenfalls von Roald Amundsen genutzt, um 1911 als erster Mensch den Südpol zu erreichen. Das Schiff kann auf drei Etagen besichtigt werden. Unglaublich, wenn man sich vorstellt das mit diesem Schiff die ersten Menschen mitgefahren sind, die den Südpol erreicht haben.
Der Montagabend war stark verregnet. Ein letzter Bummel durch die Innenstadt mit Regenschirm machte nicht wirklich Spaß.
Den Abschluss unserer Reise bildete der Besuch von Bærums Verk nördlich von Sandvika am nächsten Morgen. Es handelt sich dabei um ein altes Eisenwerk, was heute überwiegend von Geschäften, Kunsthandwerk, Werkstätten und Restaurants genutzt wird. In Bærums Verk befindet sich das älteste Wirtshaus von Norwegen aus dem Jahre 1640.
Unsere Reise an den Oslofjord war sehr abwechslungsreich: Stadt, Land, Fjord. Obwohl die Nächte meist kurz waren, wir 794 km gefahren sind und viel gesehen haben, hatten wir auch viel Zeit für Gespräche, den Besuch bei Erin oder die Abende mit unseren Gastgebern in Sandvika.
Eine Besonderheit muss unbedingt noch erwähnt werden: Wir hatten wirklich ein schlechtes Gewissen mit einem Auto mit Verbrennungsmotor herumzufahren, denn in Punkto Elektromobilität ist Norwegen ganz vorn vorbei. Bei Spaziergang durch Oslo, bei der Fahrt durch Oslo oder entlang des Oslofjords haben wir unzählige Teslas und andere japanisch Elektroautos gesehen. Norwegen fördert durch steuerliche extreme Vergünstigungen, durch überall vorhandene kostenlose Ladestationen und kostenlose Parkplätze die Elektromobilität. Davon ist Deutschland leider nicht weiter entfernt.