Kuala Lumpur - Batu Caves

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Die 42,7 m hohe Statue des Murugans.
Die 42,7 m hohe Statue des Murugans.

Dienstreisen sind in der Regel schnell und hektisch. Alle Reiseverbindungen müssen klappen. Anschlüsse dürfen nicht verpasst werden. Doch manchmal geht gar nichts mehr. Es ist warm und die eben noch rasende Zeit scheint sich wie Kaugummi zu dehnen.

Früher war Reisen langsamer. Kurze Strecken zu Fuß, mit Pferd oder Kutsche dauerten ihre Zeit. Ist das Reisen heute schneller? Hektischer? Heute fliegt man mal eben schnell irgendwohin. Der Flug selber ist natürlich schnell, aber alles andere drum herum?

Die über 100m hohe Haupthöhle.
Die über 100m hohe Haupthöhle.
Ausgang der Bahnstation.
Ausgang der Bahnstation.

Im November bekam ich eine Anfrage, ob ich eine Woche später für ein paar Tage nach Malaysia, Thailand und auf die Philippinen zu verschiedenen Kunden fliegen könnte. Eine Woche, drei Länder, drei Termine. Klingt verrückt! Die Organisation lief auf Hochtouren. Hotels, Flüge, Taxis, Fahrer, Termine, Kinderbetreuung. Los geht’s!

Fahrt im dichten Schneetreiben zum Flughafen nach München. Abflug München, -3°C, Schneefall. Mit ca. 800 km/h über die Türkei und den Iran. 5:30 h später Landung in Katar, +18°C, wolkenlos und sonnig. Mit ca. 800 km/h über Indien und den Indischen Ozean. 7:10 h später Landung in Kuala Lumpur,+35°C, dampfig. Einchecken im Flughafenhotel.

Mein erster Kundentermin stand am nächsten Morgen an, also genügend Zeit, das nur 60 km entfernte Zentrum von Kuala Lumpur mal schnell zu erkunden. Um schnell in die Stadt zu gelangen, wählte ich den Express Coach Bus. Doch sehr schnell stellte sich heraus, dass in Malaysia ein anderes Zeitverständnis existiert. Der Bus wurde umso langsamer je näher er dem Zentrum kam. Überall Autos, Baustellen, Polizei und Umleitungen. Den Hauptbusbahnhof KL Sentral sah ich bereits früh, nur kam der Bus da einfach nicht ran.

Nach 1:45 h wechselte ich in den KTM Komuter, einer Art Vorstadtzug, weil ich mir als erstes gern die Batu Caves, die 15 km nördlich des Zentrums lagen, anschauen wollte. Der Zug zuckelte mit etwas über Schrittgeschwindigkeit durch die Innenstadt. Außerhalb erreichte der Zug seine Reisegeschwindigkeit, die einem Radfahrer ebenbürtig war. Gut, bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit, wäre ein Radfahrer vielleicht doch nicht so schnell.

Die Makaken kletterten die Stufen mühelos nach oben.
Die Makaken kletterten die Stufen mühelos nach oben.
Die Menschen kamen bei den Stufen schnell ins Schwitzen.
Die Menschen kamen bei den Stufen schnell ins Schwitzen.
Ein Hindu-Schrein in einer Felsnische.
Ein Hindu-Schrein in einer Felsnische.

Die Batu Caves sind Kalksteinhölen mit zahlreichen Hindi-Tempeln und Schreinen. Ein Superlativ jagt den nächsten. Vor der Höhle steht eine 42,7 m hohe vergoldete Statue des Murugans. Dahinter befindet sich eine sehr steile Treppe mit 272 Stufen, die zur über 100 m hohen Haupthöhle führen. In den Höhlen und davor leben zahlreichen Makaken, die scheinbar spielerisch die teilweise sehr hohen schweißtreibenden Stufen erklimmen. Die Haupthöhle befindet sich wie eine Kathedrale im Halbdunkel. An mehreren Stellen gibt es Öffnungen in Decke und Wand, wo Licht in die Höhle fällt. Ich durchquerte die Haupthöhle und bin weitere Stufen zu einem kleineren Höhleninnenhof aufgestiegen, der nach oben hin komplett offen war.

Meine eigenen Bewegungen und mein eigenes Tempo haben sich schnell den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Bei der Hitze geht man einfach langsamer, wischt sich den Schweiß ab oder gibt sich die nächste Kokosnuss.

Hauptbahnhof - KL Sentral
Hauptbahnhof - KL Sentral
Höhleninnenhof
Höhleninnenhof
Affen nicht füttern
Affen nicht füttern
Eine Kokosnuss geht immer
Eine Kokosnuss geht immer
Stand: 17.01.2016 | Text + Bilder: Camillo | v7
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