Waterfort, Kilkenny, Cashel, Cork, Dingle, Ring of Kerry

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Mit einem neuen Mietwagen, der dringend notwendig war, weil bei dem ersten die Kupplung sehr schnell zu stinken begann, ging es dann ab Dienstag Nachmittag noch mal in die Wicklow Mountains vorbei an Jonnie Fox’s Pub, wo zu so früher Stunde noch kein großer Andrang war und wir dort sogleich zum Mittag einkehrten. Der höchste Pub von Irland hat wahrscheinlich auch die höchsten Preise. Aber was soll’s es hat geschmeckt und das Umfeld war mehr als gediegen und ich kann diesen Pub auf jeden Fall weiterempfehlen.

In den nächsten Tagen ließen wir es eher ruhig angehen und fuhren auf kleinsten Straßen durchs Land zum Beispiel über Waterfort, Kilkenny, Cashel und Cork. Der Besuch in Cork fiel jedoch sehr kurz aus, denn eigentlich wollte ich da noch eine andere Freundin besuchen, die aber aufgrund von Prüfungsstress und der damit verbundenen Lernerei nur sehr wenig Zeit hatte.

Alte Brücke
Alte Brücke
Cashel
Cashel

So hatten wir mehr Zeit für die Westküste von Cork und Kerry und besuchten zum Beispiel den Ring of Beara, Ring of Kerry, Ring of Skellig und die Dingle Halbinsel. Der Ring of Kerry, als Touristenhighlight, ist meiner Meinung nach totaler Schrott, denn man fährt ständig nur durch den Wald und hat nur an sehr wenigen Stellen eine wirklich freie Sicht auf Klippen, Meer und Inseln. Ein absolutes Highlight meiner Meinung nach ist die Dingle Halbinsel mit dem Connorpass und Dingle selber. Also diese Stadt ist einfach nur zum Verlieben und die Musiksessions sind nicht von schlechten Eltern.

Ponny am Steinkreis im Südwesten
Ponny am Steinkreis im Südwesten

Doch leider hat irgendwann alles mal ein Ende und wir mussten zum Flughafen zurück, wo uns Claudia und Stefan schon erwarteten. Es gab viel vom Land und Pubgeschichten zu erzählen. Bei der Rückfahrt waren wir an der Reihe von den beiden Bayern mitgenommen zu werden, denn die beiden waren mit dem Auto in Hahn und haben uns dann in der Nacht noch mit nach Frankfurt am Main genommen, wo wir aufgrund der furchtbaren Kälte sogar noch einige Stunden im warmen Auto auf unseren ersten Bummelzug gegen 5:30 Uhr warten konnten.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Irland echt ein absolut geniales Land ist und meiner Meinung nach den Schottlandtrip noch überboten hat. Faszinierend fand ich die Pubs als gesellschaftliches Zentrum, wo sich am Abend jung und alt trifft und sogar miteinander redet. Nicht so wie bei uns, wo die Älteren „weggesperrt“ sind. Natürlich kommen dann noch die spontanen Musiksessions hinzu und auch die Getränke (Cider!!!), wobei man mit einem Iren nicht unbedingt ein Wetttrinken veranstalten sollte. Gemütlichkeit wird hier besonders in den ländlichen Gegenden noch ganz groß geschrieben.

Musiker in Dingle
Musiker in Dingle
Abschied aus Dingle
Abschied aus Dingle

Mit dem Fahren hatte ich bis auf die furchtbare Schaltung eigentlich keine Probleme. Heftig waren manchmal nur die Schafherden oder schlafende Hunde auf der Straße oder die unglaublich engen Gassen in den Städten bzw. die schmalen Straßen auf den Dörfern, wo meist wirklich nur noch ein halber Meter zwischen Auto und Rand bestand und dann natürlich auch noch Gegenverkehr kam. Als ich mich diese Woche dann wieder hinter das Steuer unseres Dienstwagens schwang, fand ich vor Schreck den Schalthebel auf der linken Seite nicht.

Unglaublich gefallen haben mir die intensiven Farben, das sich schnell ändernde Wetter, wo der heftige Regen, der vielleicht mal 10 Minuten dauert, eigentlich gar nicht der Rede wert ist, weil danach die Sonne eh wieder scheint. Wieder einmal hatten wir Glück mit dem Wetter, denn eigentlich gab es nur drei so richtige ausdauernde Regentage, wo wir bei zweien aber in Dublin waren und uns der Regen dabei nicht sonderlich gestört hat. Und Ihr werdet es nicht glauben aber in Irland gibt’s an jeder Ecke Palmen ...

Ich denke der Januar in Irland ist der absolute Geheimtipp, den zum Glück noch kein Reiseführer erwähnt. Ich werde solch eine Reise auf jeden Fall wiederholen.

Stand: 31.10.2005 / 20.10.2016 | Text + Bilder: Camillo | v7
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