Und wieder zurück
In den letzten Tagen und Wochen haben wir viele Kilometer zurück gelegt (gesamt 4385 km), haben viele schöne Orte besucht, hatten meist Glück mit dem Wetter und alle viel Zeit miteinander. Unsere Zeit in England und Wales geht langsam zu Ende, aber wir hatten noch keine Lust wieder zu fahren. Wir haben kurzerhand unsere Rückfahrt mit der Fähre um einen Tag verschoben und sind noch einmal an die Südküste gefahren.
Titchfield Abbey
Die Südküste ist ein weiter Begriff. Am kürzesten, in 1.5 h, von Oxford aus zu erreichen, ist die Region Southampton. Östlich der Großstadt befinden sich zahlreiche kleine Orte mit Strand direkt am Ärmelkanal. Bevor wir jedoch den Strand besuchten, machten wir einen Stopp an der Titchfield Abbey. Die Abtei von Titchfield wurde im 13. Jahrhundert gegründet und besaß neben Kirche und Kreuzgang auch riesige Ländereien. Nach der Abspaltung der Church of England von Rom ging die Abtei 1537 in Privatbesitz über und wurde zu einem prächtigen Landsitz ausgebaut. 1781 wurden Teile der Anlage zerstört und die Steine für andere Gebäude abgetragen. Heute existiert noch das imposante Haupthaus mit den vier markanten Türmen. Mit vielen kleinen Informationstafeln ist die Abbey toll, um von Kindern erkundet zu werden, weil man wirklich überall hineingehen darf.
Fareham (Hill Head)
Natürlich wollten wir an der Küste auch nochmal ins Wasser springen. In Fareham gibt es entlang der Küste tatsächlich mehrere kostenlose Parkplätze direkt am Meer. Der Strand besteht aus kleinen Kieseln und vielen Muscheln. Hier befinden sich auch die typischen farbenfrohen englischen Badehäuschen, die man sich für einen Strandtag oder auch gleich den ganzen Sommer mieten kann. Bei unserem Besuch war es bewölkt und recht windig, aber das Wasser war nicht kalt. Wir hatten gute Sicht auf die Isle of White auf der anderen Seite der Meerenge.
Winchester
Auf dem Weg zurück nach Oxford haben wir noch in Winchester Halt gemacht. Im 10. und 11. Jahrhundert war Winchester die Hauptstadt von England und vorher die Hauptstadt des Königreichs Wessex. Wir parkten direkt in der Stadt und spazierten durch die mittelalterlichen Gassen bis zu großen Kathedrale, die ähnlich imposant war, wie die von Salisbury, nur ohne Spitzturm. Die Kathedrale konnte nur durch den Kauf recht teurer Tickets besichtigt werden. Wir entschieden uns gegen die Besichtigung. Da wir aber nun schon mal in der Kathedrale im Ticketshop waren und aufgrund von Corona alle Wege Einbahnstraßen waren, mussten wir leider durch die ganze Kathedrale laufen, um zum Ausgang zu gelangen und haben somit das meiste trotzdem gesehen.
St. Margaret’s at Cliffe
Einen Tag später war die Zeit zum Abschied nehmen gekommen. Zeitig am Morgen fuhren wir von Oxford nach Dover. Da alle Autobahnen frei waren, reichte die Zeit noch für einen kleinen Besuch in dem bezaubernden Küstendorf St. Margaret’s at Cliffe, wenige Kilometer östlich von Dover. Wir konnten mit dem Auto direkt bis zum Strand hinabfahren. Bei blauem Himmel leuchteten auf beiden Seiten des Strandes die weißen Klippen im Sonnenlicht. Unser Blick reichte bis auf das europäische Festland. Ein herrlicher Abschied von der Insel mit seinen vielen kleinen und großen Geschichten und sehr abwechslungsreichen Orten, ob in der Stadt oder in der Natur auf dem Land.
Auf dem Weg quer durch halb Europa zurück, haben wir wieder einen Zwischenstopp, diesmal auf einem Zeltplatz kurz hinter der niederländischen Grenze eingelegt. Dieser Urlaub war außergewöhnlich, denn wir konnten in Zeiten von Corona trotzdem ein kleines Stück verreisen und was Neues kennenlernen. Weniger als zwei Wochen nach unserer Rückkehr wäre unsere Reise so nicht mehr möglich gewesen, denn ab dem 15. August wurde von der britischen Regierung Frankreich wieder in der Liste der Länder aufgenommen, für die bei Einreise nach Großbritannien eine 14tägige Quarantäne notwendig ist. Schön, dass wir diese wertvolle Zeit hatten.