Unterwegs nach Freyburg

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Wer sich noch an den Camino von 2003 erinnert, wird schnell fragen wie viele Pannen es mit dem Fahrrad gab. Die Frage ist berechtigt, denn im Laufe der ersten Woche ist Mahers Gepäckträger gebrochen und in der Nacht in Merseburg ist Andrés Reifen geplatzt – wahrscheinlich aufgrund der starken Erschütterungen der Schnarcherin.

Unterwegs
Unterwegs
Abstieg nach Freyburg
Abstieg nach Freyburg
Herbergszeichen
Herbergszeichen
Steinkreuz
Steinkreuz

Doch ein Platten kommt selten allein. Nachdem Maher Luft an seinem Rad aufgepumpt hatte und wir wenige Meter bis zum Gotthardteich im Zentrum von Merseburg gerollt sind, war auch sein Hinterrad platt (Schlauch am Ventil aufgerissen). Gut, dass wir gerade einen Fahrradladen passiert hatten und dort einen Schlauch nachkaufen konnten. Leider hielt dieser neue Schlauch auch nicht lange und war aufgrund eines Einbaufehlers nach kurzer Zeit wieder platt. Also wieder zurück zum Radladen.

Mahers Reifen ist platt*
Mahers Reifen ist platt*
Der Pilgerweg ist nicht immer für Fahrräder geeignet
Der Pilgerweg ist nicht immer für Fahrräder geeignet

Kurz vor Mittag konnte es dann wirklich losgehen. Wir verließen Merseburg durch den Stadtpark und Tierpark und fuhren entlang eines schmalen Trampelpfades durch dichtes Gebüsch und hohes Gras, bevor wir dann auf breite, teilweise betonierte / asphaltierte Feld- und Waldwege bis nach Freyburg rollten. Kurz vor Freyburg stoppten wir an einer Napoleonseiche und machten Mittag. Angeblich soll Napoleon hier durchgezogen sein und ebenfalls Rast gemacht haben.

Freyburg war gar nicht so einfach zu erreichen, denn der Jakobsweg erreichte die Stadt oberhalb der Weinberge. Der kürzeste Weg führte über lang gezogene Stufen in mehreren Serpentinen nach unten. Teile des Weges konnten befahren werden. Manchmal mussten wir tragen, schieben oder aufpassen, dass wir nicht den Hang runterfielen.

Von Freyburg führte der Weg eingebettet in Weinberge entlang der Unstrut bis nach Naumburg. Beim Zusammenfluss von Saale und Unstrut überquerten wir mit einer Fähre die Saale, um in die Stadt zu gelangen. Naumburg selber ist eine sehr schöne und interessante Stadt. Die Stadt spielte lange eine wichtige Rolle in Mitteldeutschland, bevor Leipzig ihr als Handelsplatz den Rang ablief. Es gibt eine schöne Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern und einen Dom, der besichtigt werden kann.

Naumburg Dom mit Domplatz
Naumburg Dom mit Domplatz
Stand: 23.08.2007, 20.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, André* | v7
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