Gyeongbokgung Palace, National Museum, N Seoul Tower

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Historischer Wachwechsel am Gyeongbokgung Palace.
Historischer Wachwechsel am Gyeongbokgung Palace.
Eingang in den Gyeongbokgung Palace.
Eingang in den Gyeongbokgung Palace.
Traditionelle Gebäude und Dächer mit tollen Schnitzereien.
Traditionelle Gebäude und Dächer mit tollen Schnitzereien.
Steinerne Monumente aus der Vergangenheit.
Steinerne Monumente aus der Vergangenheit.

Mein nächstes Ziel war der Besuch des Gyeongbokgung Palace („Strahlende Glückseligkeit“) in Seoul. Bereits vor vier Jahren hatte ich bei -10°C und eisigem Nordwind zwei andere Paläste besucht. Jetzt bei knapp 30°C und Sonnenschein, war jeder Schattenplatz willkommen. Bei meiner Ankunft (13 Uhr) fand gerade der Wachwechsel im historischen Gewand statt. Die Palastanlage, die ab 1395 errichtet wurde, hat riesige Ausmaße. Neben einer großen umgebenden Mauer, gibt es viele kleine ummauerte Gebäudegruppen mit ganz spezifischen Funktionen. Neben den Regierungsgebäuden und den Wohn- und Schlafräumen, gab es extra Gebäude, wo zum Beispiel nur das Frühstück oder wieder andere Gebäude, wo nur die Nachspeisen zubereitet wurden. Die meisten Gebäude sind aus reich verziertem Holz gebaut und verfügen über eine Fußbodenheizung. Der Thronsaal (Geunjeongjeon) ist natürlich besonders prächtig. Auf dem Gelände befinden sich auch zwei künstliche Teiche mit prächtigen Pavillons. Im nördlichen Teil befindet sich das National Folk Museum of Korea.

Ein Stück Berliner Mauer in Seoul vor dem Plakat 'Wir sind ein Volk'.
Ein Stück Berliner Mauer in Seoul vor dem Plakat 'Wir sind ein Volk'.

Die Palastanlage ist beeindruckend, aber um ehrlich zu sein, sieht nach 1,5 Stunden irgendwie alles gleich aus. Außerhalb des Palasts fand ich plötzlich ein interessantes Plakat an einer Hauswand. Überdimensional waren eine Deutschlandkarte in schwarz-rot-gold und der Satz „Wir sind ein Volk“ zu sehen. Es handelte sich dabei um eine Ausstellung zur Teilung / Wiedervereinigung von Deutschland. Es wurden immer wieder Vergleiche zwischen Ost- und Westdeutschland sowie Nord- und Südkorea angestellt. Ohne wirklich viel über die beiden Koreas zu wissen, wird eine Wiedervereinigung wohl schwerer wie in Deutschland, denn der Norden ist irgendwo im 18. / 19. Jahrhundert stehen geblieben und der Süden zählt zu einen der führenden Hightech Nationen. Überrascht war ich hier ein Stück original Berliner Mauer zu finden. In Berlin habe ich das noch nicht geschafft.

Durch den Namsan Park gehts nicht direkt zum N Seoul Tower.
Durch den Namsan Park gehts nicht direkt zum N Seoul Tower.
Fahrradtunnel und Zelte vor dem traditionelle und dahinter hochmodernen Rathaus.
Fahrradtunnel und Zelte vor dem traditionelle und dahinter hochmodernen Rathaus.

Auf dem Weg zum Rathaus war ich immer wieder beeindruckt von den hohen Gebäuden. Zwischendurch gab es aber auch hin und wieder kleinere Tempelanlagen und sogar eine katholische Kathedrale. Um meine Füße zu schonen, wählte ich die Metro zum National Museum. Das Museum zählt weltweit zu den besten Museen und beschreibt in sehr großzügigen Räumen die Geschichte der koreanischen Halbinsel. Die Geschichte reicht 4300 Jahre zurück und die vergangenen Königreiche haben es oft geschafft, über viele Jahrhunderte hinweg „Goldene Zeitalter“ mit wirtschaftlicher und kultureller Blüte herbeizuführen. Warum klappt das jetzt zwischen Nord- und Südkorea nicht? Etwas schwierig waren die vielen Ortsbezeichnungen, die für einen Ausländer sehr ähnlich klingen, irgendwie der koreanischen Karte zuzuordnen.

Das nächtliche Seoul von oben. Ein glühendes 'Häuserlavafeld'.
Das nächtliche Seoul von oben. Ein glühendes 'Häuserlavafeld'.

Meine letzte Station sollte am Abend der 236 Meter hohe N Seoul Tower auf dem Namsan (Südberg, 262m) sein. Der Aufstieg auf den Namsan wurde schnell zu einer unfreiwilligen Nachtwanderung, denn ich war unbewusst eine Metrostation zu früh ausgestiegen. Ich folgte den Schildern Namsan Park, die mich leider auf die Südseite des Parks führten. Es gab zwar immer wieder Wege in den Park, die aber alle samt Sackgassen waren und nur zu Fitnessplätzen führten. Ich wollte schon fast aufgeben, da fand ich plötzlich ein kleines Schild mit der Aufschrift N Seoul Tower, was auf einen beleuchteten Wanderweg verwies. Nach ca. 1 Stunde war ich dann endlich auf dem richtigen Weg und nach weiteren 1.8 km stand ich am Fuße des Turms. Der Blick vom Turm auf das leuchtende Häusermeer war spektakulär. Manche Stadtteile erstrahltem in orange-rotem Licht, wie ein Feld aus Lava. Andere Stadtteile waren weiß oder gelblich erleuchtet. Überall zogen sich die großen Straßen wie leuchtende Würmer durch die Stadt. Die Häuser verloren sich in der Dunkelheit und im Dunst.

Für den Abstieg wählte ich den kürzesten Weg entlang der Seilbahn und war in 15 Minuten wieder an der Metro. Der Tag in Seoul und Umgebung war sehr lang. Ich war 16 Stunden unterwegs und habe die abwechslungsreiche Stadt sehr genossen. Es gibt noch viel zu entdecken – ein andermal.

Pavillon und Pagode im Gyeongbokgung Palace.
Pavillon und Pagode im Gyeongbokgung Palace.
Alte Tempel vor gläßernen Fassaden.
Alte Tempel vor gläßernen Fassaden.
N Seoul Tower bei meiner nächtlichen Nachtwanderung auf den Namsan.
N Seoul Tower bei meiner nächtlichen Nachtwanderung auf den Namsan.
Fliegender Händler, der einfach alles hat in den engen Gassen Seouls.
Fliegender Händler, der einfach alles hat in den engen Gassen Seouls.
Stand: 31.10.2015, 24.11.2018 | Text + Bilder: Camillo | v7
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