Ohama Beach – Honfleur – Jumiéges – Rouen

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Angler in Port-en-Bessin*
Angler in Port-en-Bessin*
Frühstück am Meer
Frühstück am Meer
Bunker- und Geschützanlagen oberhalb der Steilküste*
Bunker- und Geschützanlagen oberhalb der Steilküste*

Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Hotel am Strand von Ouistreham. Der Ort, nördlich von Caen, war ein guter Ausgangspunkt, um die Landungsstrände der Alliierten im Zweiten Weltkrieg (05.06.1944) zu besuchen. Unser erstes Ziel war der Juno Beach wo hauptsächlich kanadische Truppen an Land gingen. Für das Besucherzentrum waren wir allerdings noch eindeutig zu früh unterwegs.

Am westlichen Ende des Golden Beach befindet sich der Ort Arromanches-les-Bains, wo sich sicherlich noch die monumentalsten Relikte der dramatischen Landung befinden. Am Strand und in einem weiten Halbkreis wurde ein künstlicher Hafen aufgebaut, um den Nachschub aus England sicher zu stellen. Teile des Hafens liegen immer noch wie riesige gestrandete Wale im Meer.

Zwischen all den Kriegsschauplätzen bietet der kleine Fischerort Port-en-Bessin, der im Krieg kaum zerstört wurde, eine angenehme Abwechslung. Wir parkten im Hafen und schlenderten, ganz französisch mit Croissant und Café in der Hand an den Hafenanlagen entlang, wo viele Fischerboote auf das Ende der Ebbe warteten, um wieder auslaufen zu können.

Amerikanischer Soldatenfriedhof nahe Ohama Beach
Amerikanischer Soldatenfriedhof nahe Ohama Beach

Einer der dramatischsten und blutigsten Orte war der Ohama Beach, wo sich heute ein riesiger amerikanischer Soldatenfriedhof mit 9386 Kreuzen befindet. Der Strand liegt absolut friedlich da. Die Wellen schlagen sanft ans Ufer. Keine Spur mehr von den schrecklichen Dingen, die hier 1944 geschehen sind. Der Friedhof befindet sich oberhalb des Strandes und unterteilt sich in mehrere "Felder" mit schneeweißen Kreuzen und Sternen. Es gibt ein beeindruckendes Museum, wo alles um den D-Day beschrieben wird. Für mich waren die Zahlen wie: 20 000 Schiffe, 280 000 Soldaten und die Videoaufnahmen der wartenden Soldaten beeindruckend und sehr bewegend zusehen. Zu wissen, dass diese Menschen sich geopfert haben, um Europa von den Nazis zu befreien und schon wenige Stunden und Tage später nicht mehr leben würden ... sehr bewegend.

Abteilkirche Notre-Dame in Jumiéges
Abteilkirche Notre-Dame in Jumiéges
Vögel sammeln sich zum Flug in den Süden
Vögel sammeln sich zum Flug in den Süden
Lichtspiele in den Ruinen von Jumiéges*
Lichtspiele in den Ruinen von Jumiéges*

Die Zeit verging wie im Flug. Gegen Mittag traten wir unseren Rückweg nach Paris an. Wir erlaubten uns noch einen kurzen Stopp in Honfleur bei Tageslicht und reisten dann noch ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück - zur Benediktinerabtei Jumiéges. Die Abtei liegt tief im Wald in einer engen Schleife der Seine versteckt. Von Honfleur führte der kürzeste Weg über eine Fähre (kostenlos) über die Seine dahin. Die ursprüngliche Klosteranlage muss riesig gewesen sein. Im warmen Licht der Nachmittagssonne und bei herrlicher Laubfärbung erkundeten wir die Anlage. Die Türme der Abteikirche Notre-Dame sind noch komplett erhalten und wirken geradezu riesig. Von anderen Gebäuden sind Gewölbebögen erhalten, die wie Rippen eines gestrandeten Wals in den blauen Himmel ragen.

In den Gassen von Honfleur
In den Gassen von Honfleur
Das Hafenbecken von Honfleur bei Tag
Das Hafenbecken von Honfleur bei Tag
Rouen bei Nacht*
Rouen bei Nacht*

Unweit von Jumiéges befindet sich die Hauptstadt der Normandie – Rouen. Die mittelalterliche Altstadt mit all den normannischen Fachwerkhäusern war sehr schön. Wir ließen den Tag in einem kleinen Restaurant in Rouen ausklingen. Doch ganz zu Ende war der Tag noch nicht, denn wir mussten noch die letzten 100 km zurück nach Paris fahren. Paris zu finden war nicht schwer, aber im Gewirr der vielen Einbahnstraßen, um den Bahnhof Paris du Nord die Rückgabestation für unseren Mietwagen zu finden, war schon schwerer. Robert und ich "kreisten" unser Ziel systematisch ein und standen dann irgendwie durch Zufall vor dem Eingang der Tiefgarage.

Stand: 05.05.2011, 08.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
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