Malaysia, Tanjung Tuan, Cape Rachado

Irgendwo über Osteuropa werden wir im untergehenden Licht der Sonne von einem anderen Flugzeug überholt.

Ende des Jahres sollte mich eine Dienstreise wieder nach Asien führen – genauer nach Malaysia und Südkorea. Um alles in einer Woche unterzubringen war der Terminkalender sehr voll gepackt. Abseits der Kundentermine, konnte ich jedoch einen Miniausflug und ein paar Fotos machen.

Karte vom Naturpark Tanjung Tuan auf der Halbinsel mit Buchten und Leuchtturm

Eingang zum Naturpark Tanjung Tuan.

Vor einem Jahr hatte ich ein paar Stunden Zeit, mir die Hauptstadt von Malaysia, Kuala Lumpur, anzuschauen. Diesmal war weniger Zeit, so dass ich mich entschloss eine mit Regenwald bedeckte Halbinsel und den darauf befindlichen Naturpark Tanjung Tuan in der Nähe von Port Dickson zu besichtigen.

Ich erkundigte mich im Hotel nach den Taxipreisen für die 45 km lange Strecke. Auf der Straße fand ich dann einen Taxifahrer, der nochmal deutlich weniger verlangte und mein Fahrer für die nächsten Stunden wurde. Das Taxi war sehr alt. Laut Armaturenbrett waren Drehzahl und Motortemperatur Null. Der Tacho ist irgendwann bei 439.000 Kilometer stehen geblieben, aber das Auto fuhr trotzdem. Die Klimaanlage war kaputt, aber da die Fenster nicht ganz geschlossen werden konnten, sorgte der Fahrtwind für etwas Abkühlung. Die modernsten Geräte an Bord waren zwei Smartphones. Eines benutzte der Fahrer zum pausenlosen Chatten und mit dem anderen verfolgte ich per GPS unsere Position, was auch gut war, denn der Fahrer wollte mich 5 km vor dem eigentlichen Ziel rauslassen.

Strand bei Punkt 4 auf der Karte nahe Pulau Masjid

Riesige Blüten neben dem Leuchtturm.

Das Taxi hielt vor einem Hotel am Rande des Regenwalds. Er bot mir an zu warten, egal wie lange es dauert und mich dann für denselben Preis wieder zurück zu bringen. Da es hier kaum andere Menschen und schon gar keine Taxis gab, schien mir der Vorschlag vernünftig.

Erschöpfter und total verschwitzter Wanderer im Tanjung Tuan.

Portugiesischer Leuchtturm Cape Rachado von 1528/29.

Der Naturpark lag auf einer sehr bergigen Halbinsel (Eintritt: 1 Ringet). Der Weg führte auf einer asphaltierten Straße hinauf bis zum Cape Rachado – einem alten portugiesischen Leuchtturm aus dem 16. Jahrhundert (1528/1529). Jeder Schritt bei 35°C in extrem hoher Luftfeuchtigkeit war anstrengend und schweißtreibend. Der Regenwald um mich herum war hoch und dicht. In den Bäumen über mir waren nur selten Vögel zu hören, aber es raschelte hin und wieder. Was war das?

Vom Hauptweg führten immer wieder kleine Wege zu einzelnen Buchten hinab. Die erste Bucht hatte einen großen Strand mit einem kleinen Haus. Im Wasser badeten ein paar Jugendliche.