Taiqing Gong – Palast der höchsten Klarheit

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Yantai liegt auf der Nordseite der Shandong Halbinsel. 200 km entfernt, an der Südküste, befindet sich Qingdao und das Lao Shan Gebirge mit seinen markanten Bergen, Wasserfällen, Tempeln und Klöstern. Unser Plan für den Sonntag war die Besteigung des Jufeng (1133 m) – der höchster Gipfel im Lao Shan.

Äußeres Eingangstour zum Taiqing Gong Palast.
Äußeres Eingangstour zum Taiqing Gong Palast.
Zugang zu den Innenbereich im Taiqing Gong Palast.
Zugang zu den Innenbereich im Taiqing Gong Palast.

Mit dem ersten Zug des Tages fuhren wir kurz vor 8 Uhr vom Yantai Südbahnhof bis zur Qingdao Licang Station. Die Bahnhöfe und Züge sind sehr modern. Ein Ticket konnte ich nur mit meinem Reisepass kaufen. Alle Passagiere warteten in einer großen Wartehalle und wurden erst vor Ankunft des Zuges an das Gleis gelassen. Der Zug, ähnlich einem ICE, war sauber, leise, pünktlich und voll besetzt, denn die Chinesen lieben es die günstigen öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Feuerspeiender Drache.
Feuerspeiender Drache.

An der Licang Station orderten wir per Handyapp ein privates Taxi, was uns über enge Straßen zum Liuqing Ticketoffice brachte (30 km, 1 h). Schon vom Bahnhof aus konnten wir die typischen runden chinesischen Berge mit Nadelbaumbewuchs sehen. Je näher wir den Bergen kamen, umso dörflicher wurde die Umgebung und vor allem umso sauberer wurde die Luft. Der Himmel war tatsächlich wolkenlos blau.

Recht schnell erfuhren wir, dass der Gipfel des Jufeng heute nur zu Fuß zu erreichen ist. Der Seilbahnbetrieb wurde aufgrund von heftigem Storm gestoppt. Eine Wanderung auf den Gipfel (hoch/runter) mit 6 Stunden und einer 2-3stündigen Gipfelrunde waren damit zeitlich nicht mehr machbar. Meine Arbeitskollegen fanden schnell Abhilfe, denn ein Guide des Naturparks bot sich an uns mit seinem Auto entlang der Küste zu fahren und interessante Orte zu besuchen. Der Park kann nur mit Shuttlebussen oder anderen autorisierten Fahrzeugen befahren werden.

Herbstliche Laubfärbung unter Ginkobäumen.
Herbstliche Laubfärbung unter Ginkobäumen.
Innenhof im Taiqing Gong.
Innenhof im Taiqing Gong.
Viele Stufen hinauf zum Tempel der höchsten Klarheit und dem Laozi.
Viele Stufen hinauf zum Tempel der höchsten Klarheit und dem Laozi.
Eine entspannte Riesenkuh neben dem Tempel.
Eine entspannte Riesenkuh neben dem Tempel.

Wir fuhren an der wilden Steilküste entlang und stoppen am Taiqing Gong Palast. Der Laoshan Taiqing Gong ist einer der wichtigsten taoistischen Tempel in China und wurde im Jahre 140 v. Chr. erstmals erbaut. Die Anlage besteht aus zahlreichen Einzelgebäuden, die sich um mehrere Höfe gruppieren. In den Innenhöfen gibt es zahlreiche Schreine verschiedener Gottheiten und überall rauchen Räucherstäbchen. Die Gebäude und geschwungenen Dächer sind reich verzieht und mit kleinen Figuren besetzt. Der gesamte Palast ist sehr grün. Es gibt mehrere tausend Jahre alte Ginko- und Kamellienbäume. Das Laub vieler Bäume leuchtete in allen Farben des Herbstes. Im oberen Teil der Anlage befindet sich eine riesige Statue von Laozi – dem Begründer des Taoismus im 6. Jh. v. Chr. Wir konnten sogar den Tempel unter der Statue besuchen.

Unser Guide hat sich wirklich viel Mühe gegeben, um mir alles zu erklären. Leider sprach er nur chinesisch und ich bekam über meine Arbeitskollegen nur einen Teil übersetzt. Der Guide redete sehr ausdrucksstark und wedelte mit den Armen, aber mein Chinesisch wurde dadurch nicht besser.

Das Innere der Anlage ist sehr ruhig und entspannend.
Das Innere der Anlage ist sehr ruhig und entspannend.
Goldene Drachenreiter auf vielen der Dächer.
Goldene Drachenreiter auf vielen der Dächer.
Die Blüte einer Kamellie. Das Wappen von Qingdao.
Die Blüte einer Kamellie. Das Wappen von Qingdao.
Palastgebäude.
Palastgebäude.
Stand: 10.02.2018 | Text + Bilder: Camillo | v7
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