Reiseinformationen

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Info: Der Bericht zur Tour wurde 22 Jahre nach der Reise anhand von alten E-Mails und dem Reisetagebuch rekonstruiert. Im Jahre 1999 war es sehr schwer an Informationen über die Masuren heranzukommen und eine vernünftige Tour im Vorfeld zu planen. Ein wirkliches Abenteuer.

Mit dem Boot bei Regen auf dem Krutynia.**
Mit dem Boot bei Regen auf dem Krutynia.**

Masuren & Krutynia

Das Wort Masuren leitet sich vom Volkstamm der Masuren ab, die aus dem südliche Masowienen eingewandert sind. Die Landschaft im ehemaligen Ostpreußen ist durch sandige Moränen mit sanften Hügeln, Flüssen und mehr als 3.000 Seen geprägt. 40% der Fläche stehen unter Naturschutz und die Haupterwerbsquelle stellt der Tourismus dar. In den 1990er Jahren steckte der Tourismus in den Kinderschuhen. Nach der Wende standen andere Reiseziele auf der Agenda vieler Deutscher. Es gab nur wenige Informationen über die Region und auch kaum Reiseanbieter. Zur damaligen Zeit verströmten die Zeltplätze einen unverkennbaren Ostblockcharme – alles war ein bisschen heruntergekommen, aber ausreichend. Entlang der Strecke gab es genug wilde Biwakplätze und es waren nur wenige andere Wasserwanderer unterwegs. Auf den großen Seen und Kanälen war viel Motorbootverkehr, was auf Dauer für Paddler eher anstrengend ist. Die Krutynia war das Paddelhighlight unserer Tour und sollte aber wirklich von oben nach unten durchpaddelt werden. Heutzutage gibt es viele Angebote im Internet mit Touren entlang des Flusses.

Paddeltour & Karte

Vor Ort sind alle Angaben und Namen in Polnisch. Die Karten in Deutschland enthalten meist die polnischen und alten deutschen Namen. Während unserer Zeit haben wie gerade in der älteren Bevölkerung immer wieder Leute getroffen, die noch Deutsch sprachen. Die jüngeren Leute sprachen eher Englisch. In meinem Bericht verwende ich meist deutsche Begriffe, da diese einfacher zu lesen sind.

Tag Etappe km
1 Lötzen (Giżycko) > Taltowiskosee 25
2 Taltowiskosee > Bartlewo 20
3 Bartlewo > Ukta 15
4 Ukta (Regenpausentag) 0
5 Ukta > Mokresee (Jezioro Mokre) 17
6 Mokresee (Jezioro Mokre) > Ukta 17
7 Ukta > Bartlewo (Sonnenfinsternis) 15
8 Bartlewo > Szymonka 28
9 Szymonka > Lötzen (Giżycko) 18
Gesamtstrecke 155

Packliste & Verpflegung

Für unsere Tour waren wir komplett mit Zelten, Schlafsäcken und noch wichtiger wasserdichten Seesäcken ausgestattet. Das Gewicht spielte gegenüber dem Packmaß eher eine untergeordnete Rolle. Wichtig war alles irgendwie in die Boote unterzubringen. Kajaks fassen weniger wie Kanus bzw. bekommt man große Packstücke schlechter durch die engen Ladelugen eines Kajaks. Ein besonders wichtiges Utensil waren Unmengen an Mülltüten, um alles auch schnell trocken verstauen zu können. Ebenfalls wichtig zum Paddeln sind Sonnenschutz (Hut, Brille, Creme), Handschuhe zum Paddeln, um Blasen vorzubeugen, und eine weiche Sitzauflage. Wichtige Dokumente sollten extra wasserfest verpackt sein.

Im Boot ist Standfestigkeit und Stabilität wichtig.**
Im Boot ist Standfestigkeit und Stabilität wichtig.**
Bei Regen ist alles grau und trostlos (hier Ukta).***
Bei Regen ist alles grau und trostlos (hier Ukta).***

An Lebensmittel haben wir viele haltbare Dinge (Konserven, Nudeln, Reis, Corned Beef, Soßen) im Vorfeld eingekauft und vor Ort nur um frische Sachen ergänzt, die wir auch bei Bauern und in kleinen Geschäften kaufen konnten, um nicht allzu viel Zeit mit Einkaufen zu verbringen.

Wetter

Das Klima in den Masuren ist kontinental geprägt, d.h. kalte, schneereiche Winter und heiße, trockene Sommer von Juni bis August mit Tagestemperaturen teils über 30°C. Die Seen sind im Sommer meist über 20°C warm und die gelegentlichen Sommergewitter bieten eine kurze Abkühlung. Mai und September sind die Monate mit angenehmen Temperaturen um die 20°C.  

Stand: 05.04.2021 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Falk**, Marlen*** | v7
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