Valle Maggia, Foroglio, Val Calnegia

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Blick vom Wasserfall auf Foroglio. Mittelalter oder Mittelerde?
Blick vom Wasserfall auf Foroglio. Mittelalter oder Mittelerde?

Der Kanton Tessin hat viele lange Täler, die sich nach Süden hin öffnen. Das längste Tal ist das 50 km lange Valle Maggia. Im Tal und an den hohen Berghängen befinden sich immer wieder kleinere Ortschaften mit den typischen Tessiner Steinhäusern. Im oberen Bereich verästelte sich das Tal stark in viele kleine, teils unbewohnte, Seitentäler.

Foroglio ist nur über eine schmale Brücke erreichbar. Links befindet sich der 80 m hohe Wasserfall.
Foroglio ist nur über eine schmale Brücke erreichbar. Links befindet sich der 80 m hohe Wasserfall.
Wanderwegweiserin.
Wanderwegweiserin.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befand sich im Seitental Valle Bavona im Weiler Foroglio. In Foroglio, mit den engen rauen Steinhäusern, fühlten wir uns ins Mittelalter oder nach Mittelerde versetzt. Der Ort lag auf der anderen Seite eines wilden Gebirgsflusses und kann nur über eine Brücke erreicht werden. Hinter dem Weiler fällt ein 80 Meter hoher Wasserfall aus dem weiter oben liegenden Val Calnegia laut tosend ins Tal.

Weiler Puntid mit alter Steinbogenbrücke oberhalb des Wasserfalls.
Weiler Puntid mit alter Steinbogenbrücke oberhalb des Wasserfalls.
Brücke über den unterirdisch fließenden Fiume Calnegia zum Weiler Gerra.*
Brücke über den unterirdisch fließenden Fiume Calnegia zum Weiler Gerra.*
Ankunft am Ende des Tals in Calnegia. Im Hintergrund gehts weiter zu den Laghi della Crosa.
Ankunft am Ende des Tals in Calnegia. Im Hintergrund gehts weiter zu den Laghi della Crosa.

Unser Wanderweg begann hinter dem Weiler und führte in mehreren Serpentinen direkt am Wasserfall hinauf. Oberhalb des Wasserfalls befindet sich das verlassene, aber noch sehr gut erhaltene Dorf Puntid. Die Häuser waren top gepflegt, mit gemähtem Rasen und Blumen davor – wahrscheinlich werden die Häuschen noch am Wochenende genutzt. In Puntid überquerten wir eine alte Bodenbrücke und gingen auf der rechten Seite des Flusses kontinuierlich weiter das Tal hinauf. Den Weiler Gerra ließen wir zunächst rechts liegen, um bis zur Mittagszeit das Ende des Tales am Weiler Calnegia zu erreichen. Calnegia, mit teils verfallen Häusern und einem bewohntem Haus, war von drei hohen Wasserfällen umgeben. Wir machten hier eine ausgedehnte Brotzeitpause, schauten uns die Häuser an, waren am Fluss und kraxelten ein bisschen auf den großen Findlingen herum. Ab und zu kamen andere Wanderer vorbei, die auf dem Weg zu den 1000 Höhenmetern höher gelegenen Bergseen Laghi della Crosa unterwegs waren.

Auf dem Rückweg überquerten wir in der Nähe von Gerra den hier unterirdisch fließenden Fiume Calnegia. Der verlassene Weiler muss einmal sehr groß gewesen sein, denn die verfallen Häuser und Ställe verteilten sich über ein sehr großes Areal. Die 8,5 km Tour (hin und rück) mit ca. 500 Höhenmeter ist in 4 Stunden reiner Gehzeit mit Kindern zu bewältigt.

Alte Tessiner Steinhäuser in Puntid. Tolle Wochenendhäuschen!
Alte Tessiner Steinhäuser in Puntid. Tolle Wochenendhäuschen!
Unterwegs passierten wir oft größere Findlinge des früheren Gletschers.
Unterwegs passierten wir oft größere Findlinge des früheren Gletschers.
Das einzige bewohnte Haus im Weiler Calnegia. Traumhafte Ruhe.
Das einzige bewohnte Haus im Weiler Calnegia. Traumhafte Ruhe.
Wohl einer der schönsten Wasserfälle in der Schweiz. 80 m bei Foroglio.
Wohl einer der schönsten Wasserfälle in der Schweiz. 80 m bei Foroglio.
Stand: 18.09.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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