Wong Tai Sin, 10.000 Buddhas

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Eingangstor zum Tempelgarten.
Eingangstor zum Tempelgarten.

Hinter dem Wald begannen die Häuserschluchten. Ich folgte einer großen viel befahrenen Straße zum Wong Tai Sin Tempel.

Der Wong Tai Sin Tempel vereint die drei Religionen Taoismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Anfang des 20. Jahrhunderts war die gesamte Region landwirtschaftlich mit Reisfeldern geprägt. Um 1920 wurde das Gebiet durch Straßen erschlossen und durch eine Spende eines heiliges Portrait von Wong Tai Sin steigerte die Tempel seine Bedeutung für die Gläubigen erheblich. Der Tempel wurde weiter ausgebaut und überstand die japanische Besatzungszeit nahezu unbeschadet.

Klassisches Chinesisches Tor trifft Hochhäuser und Shopping Mall.
Klassisches Chinesisches Tor trifft Hochhäuser und Shopping Mall.
Der Wong Tai Sin Tempelgarten.
Der Wong Tai Sin Tempelgarten.
Im Tempelgarten gab es einen Teich mit riesigen Goldfischen.
Im Tempelgarten gab es einen Teich mit riesigen Goldfischen.









Heute befindet sich der Tempel in Mitten von sehr hohen Häusern und Schnellstraßen. Bei meinem Besuch am Sonntagvormittag war der Tempel gut besucht (wie so oft bei chinesischen Sehenswürdigkeiten). Die Anlage bestand aus mehrere klassischen chinesischen Gebäuden, Seen und Brücken. Alles ganz harmonisch nach Feng Shui angelegt. Die Anlage strahlt eine gewisse Ruhe aus, leider ging es weder in der Anlage noch durch den Umgebungslärm ruhig zu. Mich hat besonders der Kontrast zwischen den historischen niedrigen Gebäuden und den sich unmittelbar dahinter befindlichen Hochhäusern beeindruckt.

Tempelbereich für die Erbittung von Glück und Wundern.
Tempelbereich für die Erbittung von Glück und Wundern.
Weihrauchduft liegt in der Luft.
Weihrauchduft liegt in der Luft.

Ein nächster interessanter Stopp war das Hongkong Museum of History ganz in der Nähe meines Hostels. Das Museum zeigt sehr gut aufbereitet, die ganze Geschichte Hongkongs von der Entstehung der Landmasse bis heute. Besonders interessant fand ich die britische Kolonialgeschichte beginnend bei den Opiumkriegen, über die japanische Besatzung bis hin zum wirtschaftlichen Aufschwung und der Rückgabe an China 1997. Neben vielen kleinen Filmpräsentationen ist im Herzen der Ausstellung ein historischer Straßenzug nachgebaut, wo man die verschiedenen Gebäude der damaligen Zeit erkunden kann. Das Museum ist kostenlos und sehr sehenswert, gerade wenn draußen während der Regenzeit mal wieder die Welt untergeht.

Aufstieg entlang der 10.000 Buddhas zum buddhistischen Tempel.
Aufstieg entlang der 10.000 Buddhas zum buddhistischen Tempel.
Im unteren Tempelbereich.
Im unteren Tempelbereich.
Eine Reihe grimmiger Krieger im oberen Tempelbereich.
Eine Reihe grimmiger Krieger im oberen Tempelbereich.
Einige der 10.000 Buddhas mit Pagode im Hintergrund.
Einige der 10.000 Buddhas mit Pagode im Hintergrund.

In Hongkong gibt es viel zu sehen und man muss sich entscheiden. Da das Wetter am Nachmittag zusehends schlechter wurde, entschloss ich mich gemeinsam mit einem Arbeitskollegen, der ab Mittag dabei war, noch das Kloster der 10.000 Buddhas zu besuchen. Wir fuhren dazu mit dem Taxi Richtung Norden in einem Tunnel unter den Lions Rock hindurch in das Pai Tau Village. Der 1949 erbaute Tempel ist jederzeit frei zugänglich und wird über einen knapp 500 Meter langen steil aufsteigenden Pfad erreicht. Links und rechts des Pfads befinden sich lebensgroße vergoldete Arhat-Statuen. Jede Buddha-Statue ist individuell gestaltet und hat eine andere Haltung und einen anderen Gesichtsausdruck. Über das gesamte Tempelgelände sollen sich 13.000 Statuen verteilen (im klassischen China ist die Zahl 10.000 die Zahl für die Unendlichkeit – somit wird nur bis 10.000 gezählt). Im unteren Teil des Tempels überragt eine neunstöckige Pagode alle Gebäude.

Stand: 15.09.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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