Vobbia - Castello della Pietro - Crecefieschi

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Rocche del Reopasso
Rocche del Reopasso

Wir parkten unser Auto in Vobbia und folgten dem Weg Richtung Castello della Pietro (Steinburg). Der Weg verlief im Schatten des Waldes, was uns zwar nur wenige Ausblicke in das Tal erlaubte, uns aber vor der Sonne schütze. Die Burg lag hoch oben zwischen zwei eng beieinander stehenden einsamen Bergkuppen und bot einen fantastischen Anblick in mitten der Berge. Da es noch früh am Vormittag war, konnten wir das Innere der Burg leider nicht besichtigen, denn eine Besichtigung war erst am späten Nachmittag möglich.

Im Canyon 'anchise'
Im Canyon 'anchise'

Doch unsere Wandertour sollte hiermit noch nicht beendet sein. Wir kehrten ins Tal zurück und folgten der Straße wenige Kilometer Richtung Casa Carminati, wo wir rechter Hand den Wanderweg zu unserem nächsten Ziel, Caprieto, einschlugen. Der Weg schlängelte sich in unzähligen Serpentinen bergauf und war (fast) gar nicht ausgeschildert. Zweimal haben wir einen Abzweig übersehen und mussten nach einiger Zeit einsehen, als die über den Weg gestürzten Bäume immer dichter wurden, dass es hier nicht weiterging. Nach dem Mittag verloren wir unseren Weg komplett und entschieden uns Querfeldein ins Tal zurück zu kehren. Wir kletterten über Baumstämme, robbten drunter durch und standen nicht selten vor einem tiefen Absatz, den wir weiträumig umgehen mussten. Irgendwann erreichten wir ziemlich zerkratzt und zerzaust die Straße und gönnten uns eine kleine Pause im vorbeiplätschernden Bergbach, der angenehm warm war.

Crecefieschi, wenige Kilometer von Vobbia entfernt, war der Ausgangspunkt für den Klettersteig "ferrata deanna orlandini alle rocche del reopasso". Der Klettersteig führte auf den 957 Meter hohen "Rocche del reopasso" hinauf und unterteilte sich in vier Abschnitte. Das Gestein sieht äußerst porös aus, denn es handelt sich um eine Art zusammengepresster Meeresboden (fachlich korrekt: Konglomerat - Danke Martina!) mit kleinen bis mittelgroßen eingeschlossenen Kieselsteinen. Auf dem ersten Blick wirkt alles sehr brüchig und erweckt wenig Vertrauen, erweißt sich aber dann beim Klettern als sehr griffig und äußerst belastbar. Ich konnte bis zum Ende meine Skepsis zwecks der Stabilität nicht überwinden.

Der erste Abschnitt "anchise" begann mit einem Einstieg durch eine höhlenartige Öffnung, die in Folge in einen Canyon überging, der diagonal durchstiegen werden musste. Der Canyon konnte am oberen Ende nur mit einem großen Schritt über von einer Seite auf die andere verlassen werden an der sich unmittelbar eine kurze überhängende Passage anschloss, die es ganz schön in sich hatte. Nach kurzer Erholung setzen wir unseren Weg am zweiten und längsten Abschnitt "biurca" fort. Der Weg verlief in der ersten Hälfte nahezu senkrecht nach oben, bis dieser dann im zweiten Drittel eine weitere überhängende Passage bot. Den Abschluss bildete der erste niedrigere von beiden Gipfeln, wo wir uns ins Gästebuch verewigten und kurz am Refugio verschnauften.

Steinburg
Steinburg
Crecefieschi
Crecefieschi
Wo ist der Weg?
Wo ist der Weg?
Abkühlung
Abkühlung
Einstieg durch die Höhlenöffnung
Einstieg durch die Höhlenöffnung
Aufstieg in Abschnitt 2*
Aufstieg in Abschnitt 2*
Stand: 29.07.2008, 17.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo + Giuseppe* | v7
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