Burg Fleckenstein

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Geländeplan von Burg und Forsthaus.
Geländeplan von Burg und Forsthaus.
Auf zur Burgruine.
Auf zur Burgruine.

Am frühen Nachmittag verließen wir Straßburg und erkundeten die nördlichen Vogesen. Nahe der Grenze zu Deutschland befindet sich die Ruine der Burg Fleckenstein. Die Burg liegt verborgen im dichten Wald. Der Parkplatz war schlammig. Die Luft war feucht. Es roch nach Erde. Der nächste Regen wird nicht lang auf sich warten lassen. Die Wolken hingen tief über den Wald, kaum dass sie die Ruine nicht berühren. Im Wald war es still.

Ritter Willy führt uns zu einem Tretradkran.
Ritter Willy führt uns zu einem Tretradkran.
Tretradkran mit Eingang zum Brunnenhaus im Hintergrund.
Tretradkran mit Eingang zum Brunnenhaus im Hintergrund.

Wir kauften die Tickets in dem von der Burg etwas abseits gelegenen Forsthaus. Im Sommer sind hier ein Café und weitere Ausstellungen untergebracht. Hinter den Wirtschaftsgebäuden thronte die Ruine der Burg Fleckenstein. Die Burg ist an drei Seiten von steil abfallen Felsen umgeben. Nur von Süden ist die Burg zugänglich. Die Burg wird im 12. Jahrhundert das erste Mal erwähnt. Die Familie Fleckenstein schaffte es durch geschickte Politik ihr Gebiet ständig zu erweitern und besaß zu Hochzeiten mehrere Burgen und mehr als 40 Dörfer im Unterelsass. Durch diesen Reichtum konnten die Fleckensteins die Burg ab dem 15. Jahrhundert und besonders im 16. Jahrhundert immer weiter ausbauen. Es folgten eine Ringmauer und neben den in Felsen gehauenen Räumen auch weitere Aufbauten für Wohnbereiche. Im pfälzischen Erbschaftskrieg wird die Burg 1689 komplett zerstört und die Familie Fleckenstein flüchtet in die umliegenden Besitzungen. 1720 stirbt der letzte von Fleckenstein und die Burg begann endgültig zu verfallen. Seit 1898 steht die Ruine unter Denkmalschutz und wird für die Nachwelt gesichert und erhalten.

Wir laufen durch die ehemaligen Wohnräume der Burg.
Wir laufen durch die ehemaligen Wohnräume der Burg.
Wir haben das Wappenrätzel gelöst und das Gold gefunden.
Wir haben das Wappenrätzel gelöst und das Gold gefunden.

Durch das doppelte Torhaus betraten wir die Burg. Der schmale Weg führte uns näher an den steil aufragenden Fels heran. Der felsige Untergrund war mit tiefen Rillen von Pferdefuhrwerken der letzten Jahrhunderte durchzogen. Am Ende des Wegs befindet sich ein Tretradkran aus dem 16. Jahrhundert. Durch die Burg werden wir von dem zurückgekehrten Ritter Willy von Fleckenstein geführt, die uns an zahlreichen Punkten Aufgaben stellt oder uns auf spannende Details hinweist. Zahlreiche Tafeln zeigen in Zeichnungen, wie es früher ausgehen haben muss. Über enge und gewundene Treppen können wir verschiedene Türme besteigen und haben einen herrlichen Ausblick über das Tal der Sauer. Beeindruckend ist das 70 Meter tiefe Brunnenhaus, die Lebensader der Burg. Es geht immer weiter steil bergauf – mal über Treppen auf der Außenseite, mal über enge Gänge im Inneren des Bergs. In einem dunklen Gang hören wir erst seltsame Geräusche und später sehen wir die Gespenster schemenhaft an die Wand projiziert. Auf der obersten Ebene müssen wir das letzte Wappenrätzel lösen, um an einem Krug voller Goldmünzen heranzukommen. Da wir vorher gut aufgepasst haben, können wir die richtigen Wappen schnell zuordnen und bekommen den Goldtopf (symbolisch).

Von hier oben können wir fast die tiefhängenden Wolken über uns berühren. Tief unter uns im Tal fließt die Sauer dahin. Der Rundgang hat uns ein gutes Gefühl vom mittelalterlichen Leben auf einer Burg gegeben. Auch wenn es im Mittelalter bequemer war auf einer Burg zu leben, war das Leben speziell im Winter wahrscheinlich sehr kalt und nass. Die Burg Fleckenstein ist auf einem sehr schmalen und hohen Felsen errichtet. Es gab keine großen Räume dafür viele Treppen und schmale enge dunkle Wege, um in andere Bereiche der Burg zu gelangen.

Regen und Nebel über den Wäldern der Sauer.
Regen und Nebel über den Wäldern der Sauer.

Wir wusste nicht was uns erwartet, waren aber angenehm von der Burg überrascht. Obwohl das Wetter eher schlecht war, konnten wir trotzdem alles erkunden. Hinter jeder Ecke gab es was Neues zu entdecken und die vermittelten Informationen waren genau richtig dosiert. Das Besucherkonzept ist sehr gut durchdacht, so dass von Jung bis Alt jeder auf seine Kosten kommt.

Burg Fleckenstein zu den besten Zeiten im 16. Jh.
Burg Fleckenstein zu den besten Zeiten im 16. Jh.
Die Burg mit vielen spannenden Ausblicken.
Die Burg mit vielen spannenden Ausblicken.
Die engen und steilen Wege in der Burg.
Die engen und steilen Wege in der Burg.
Die Burggeister vom Fleckenstein leben.
Die Burggeister vom Fleckenstein leben.
Stand: 29.04.2018 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
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