Straßburg

Das neue Jahr begann gleich mit einem Ausflug. Wir waren in Stuttgart, aber es regnete seit Tagen. Wir hatten keine Lust mehr auf Museen. Wir wollten raus und was Neues entdecken. Im nahen Elsass sah das Wetter besser aus … also nichts wie hin.

Unser erstes Ziel war Straßburg, die Hauptstadt des Elsass. Während der Anreise regnete es noch heftig. Als wir jedoch das Parkhaus Saint Nicolas, im Herzen der Stadt, zu Fuß verließen, hatte der Regen aufgehört. Die Altstadt, welche zum Weltkulturerbe zählt, wird von der Ill, einem Nebenfluss des Rheins, durchflossen. Durchflossen kann bei unserem Besuch wörtlich genommen werden, denn Radwege, Parkbänke und einige tiefer gelegene Straßen waren vom braunen Wasser der Ill überflutet.


Nach einem kurzen Besuch der Thomaskirche, der protestantischen Hauptkirche der Region, setzen wir unseren Weg ins Gerberviertel, besser bekannt unter La Petite France, fort. In dem Stadtteil befinden sich wunderschöne malerische Fachwerkhäuser mit engen Gassen umflossen von mehreren kleinen Kanälen der Ill. Es gab sogar eine kleine Schiffsschleuse. Überall rauschte das Wasser und hinter jeder Ecke gab es neue tolle Fotomotive. Wir überquerten den Fluss ein weiteres Mal und erreichten zwischen Fachwerkhäusern und unzähligen Souvenirgeschäften den Place Benjamin Zix.



Das Highlight eines jeden Straßburg Besuchs ist natürlich das Münster (Cathédrale Notre-Dame). Das Münster wurde zwischen 1176 und 1439 aus rosa Vogesensandstein erbaut und war mit seinen 142 Meter hohen Kirchturm lange Zeit das höchste Gebäude der Welt. Das Münster ist von weither an seiner markanten Form zu erkennen, denn von den ursprünglich zwei Türmen wurde nur der Nordturm realisiert. Vor dem Münster hat mich besonders das hochgotische Hauptportal an der Westfassade mit den zahlreichen Verzierungen und Figuren beeindruckt. Während unseres Besuches konnten wir leider nicht das Innere der Kirche besichtigen, so dass wir „nur“ den Turm erklimmen konnten. Die oberste zugängliche Plattform befindet sich in einer Höhe von 66 m und erlaubt einen Blick über die Altstadt, das Europäische Parlamentsgebäude bis hin zu den Vogesen und Schwarzwald (bei schönem Wetter). Interessant fand ich die vielen Innenschriften von Besuchern der letzten Jahrhunderte. Diese reichen von einfachen Bauarbeitern bis hin zu Goethe und Voltaire.