Dörfer und Klöster

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Obernai (16 km)

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Obernai.
Fachwerkhäuser in der Altstadt von Obernai.
Prächtig verzierte Steinsäulen und Kapitelle am Markplatz.
Prächtig verzierte Steinsäulen und Kapitelle am Markplatz.

Das Elsass am Oberrhein ist eine bedeutende Weingegend. Bei unseren Erkundungstouren sind wir bereits durch das ein oder andere schöne kleine Weindorf entlang der Weinstraße gefahren. Ein weiterer schöner Ort mit einer mittelalterlichen Stadtmauer und Altstadt ist Obernai (deutsch: Oberehnheim). Bei dem Ort handelt es sich zwar nicht um einen typischen Weinort entlang der Weinstraße, aber es gibt in der Umgebung viele Weinberge.

Der Marktplatz am Abend ohne die Stände des Markttages.
Der Marktplatz am Abend ohne die Stände des Markttages.
Kirche St. Peter und Paul unweit des Marktplatzes.
Kirche St. Peter und Paul unweit des Marktplatzes.

Wir haben den Ort mit den typischen Elsässer Fachwerkhäusern zunächst an einem Donnerstagmorgen besucht. Der riesige Parkplatz außerhalb der Stadtmauern, war nahezu komplett belegt. Wir folgten den Besuchermassen und fanden schnell den Grund für den Andrang heraus. Heute war Markttag. Wir schoben uns ein kleines Stück durch die Stadt, gaben dann aber genervt auf. Es war einfach kein Durchkommen. Jede Straße, jede Gasse, jeder Platz war voll mit Menschen und Ständen. Von der Stadt konnte man nichts sehen. Und die Sachen die angeboten wurden … naja.

Wir kehrten am Abend kurz vor Sonnenuntergang in die Stadt zurück und genossen die Ruhe. Die meisten Geschäfte waren geschlossen und wir konnten die herrlichen Fachwerkhäuser und die Brunnen auf den kleinen Plätzen bewundern. Die Stadt wurde erstmals im 7. Jahrhundert erwähnt und kam im 12. Jahrhundert zum Heiligen Römischen Reich hinzu und war bis ins 17. Jahrhundert freie Reichsstadt.

Abendlicher Blick vom Gedenkort Malgré-nous über Obernai und die Weinberge.
Abendlicher Blick vom Gedenkort Malgré-nous über Obernai und die Weinberge.

Oberhalb von Obernai befindet sich der Malgré-nous, ein Gedenkort für die 130.000 Zwangsrekrutierten aus Elsass und Lothringen im Zweiten Weltkrieg. Der Berg ist ein toller Aussichtspunkt über die Stadt und die Hügel der Umgebung. Am Abend war es hier oben ruhig und wir konnten direkt auf dem kleinen Parkplatz anhalten. Ein direkten Weg zu Fuß aus der Stadt hinauf haben wir leider nicht gefunden.

Mont Sainte-Odile (20 km)

Das Kloster Hohenburg auf dem Mont Sainte-Odile (763 m).
Das Kloster Hohenburg auf dem Mont Sainte-Odile (763 m).

Unweit von Obernai befindet sich auf dem Odilenberg (763 m) das Kloster Hohenburg. Das Kloster wurde im 7. Jahrhundert von Odilia, einer Tochter eines fränkischen Herzogs gegründet und wurde bis ins Mittelalter hinein als Frauenkloster geführt. Während der Französischen Revolution wurde das Kloster schwer beschädigt. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Wiederaufbau und die Wallfahrt wurde wiederbelebt. Heute ist der Odilienberg der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass.

Blick vom Kloster in die oberrheinische Tiefebene.
Blick vom Kloster in die oberrheinische Tiefebene.
Eine der prächtig ausgestalteten Kapellen.
Eine der prächtig ausgestalteten Kapellen.

Das Kloster kann frei besichtigt werden. Alte große Bäume spenden Schatten in den Klosterhöfen. Auf einem Weg entlang der Klostermauer kann die Anlage zur Hälfte umrundet werden und dabei kann man den herrlichen Ausblick über die Oberrheinebene genießen. Es gibt kleine Parkanlagen und Kapellen zu besichtigen. Eine interessante Besonderheit stellt eine Sonnenuhr dar, die neben der lokalen Zeit auch verschiedene Zeiten aus anderen Regionen der Erde anzeigt.

Stand: 04.10.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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