Südelsass

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Alles begann kurzentschlossen mit einer tollen Übernachtung für knapp eine Woche in der Nähe von Straßburg. Wir waren auf nichts vorbereitet, wussten kaum etwas über die Region und waren am Ende von kurzen Wegen und großartigen abwechslungsreichen Orten überrascht.

In der Vergangenheit waren wir immer wieder kurz in der Region, hatten aber nie Zeit wirklich auf Entdeckungstour zu gehen. Jetzt war die Zeit, um die Region zwischen Vogesen und Rhein am westlichen Rand des deutschen Sprachraums zu erkunden. Das Elsass (französisch: Alsace) hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich und wechselte immer wieder zwischen deutscher und französischer Zugehörigkeit.

Wir bezogen unser Basislager mit riesigem Pool in Dinsheim-sur-Bruche und waren bei angenehmen Temperaturen jeden Tag in der nahen Umgebung unterwegs. Es folgt eine Auswahl von interessanten Zielen die nicht nur für Erwachsene sondern auch für Kinder in der näheren Umgebung interessant sind (in Klammern immer die Entfernung zum „Basislager“).

Haut-Kœnigsbourg (50 km)

Blick vom Vertreidigungsturm der Haut-Kœnigsbourg über die Rheinebene.
Blick vom Vertreidigungsturm der Haut-Kœnigsbourg über die Rheinebene.

Bei unserer Suchen nach einem Parkplatz auf der um die Burg verlaufenden Bergstraße merkten wir schnell, dass die Hohkönigsburg eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Elsass ist, denn es war schwer einen Parkplatz zu finden. Vom Parkplatz folgten wir den anderen Besuchern einen steilen Weg durch den Wald hinauf zur Burg.

Treppenhaus im Inneren der Burg zu den oberen Stockwerken.
Treppenhaus im Inneren der Burg zu den oberen Stockwerken.
Die Haut-Kœnigsbourg im strahlenden Sonnenlicht.
Die Haut-Kœnigsbourg im strahlenden Sonnenlicht.

Bei der heutigen Hohkönigsburg handelt es sich um eine zwischen 1901-08 rekonstruierte Kammburg auf dem 757m hohen Stophanberch (Staufenberg), der die Rheinebene dominant überragt. Im Mittelalter war die Burg eine bedeutende Anlage der Staufer. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg zunächst 52 Tage von den Schweden belagert und anschließend nach der Besetzung in Brand gesetzt. Danach hatten die Ruine wechselnde Eigentümer bis diese 1899 Kaiser Wilhelm II geschenkt wurde, der diese in nur 7 Jahren phantasiereich restaurieren ließ.

Bei unserem Besuch schoben sich Massen an Besuchern durch die Anlage. Es gab keinen Raum, keine Treppe, keinen Ausguck, wo man auch nur kurz allein gewesen wäre. Die Innenräume wirkten frisch restauriert und boten meist tolle Ausblicke in die Umgebung. Die Inneneinrichtung besteht aus Möbeln der verschiedenen Jahrhunderte, so wie man sich das mittelalterliche Leben Anfang des 20. Jahrhunderts vorgestellt hatte. Im Westen der Burg befand sich das große Bollwerk mit dicken Verteidigungstürmen und Kanonen. Der Besuch der Burg war interessant, aber aufgrund der vielen Besucher anstrengend.

Grand Ballon (114 km)

Störche gibt es im Elsass viele. Hier in Münster gleich 3 Nester auf einem Dach.
Störche gibt es im Elsass viele. Hier in Münster gleich 3 Nester auf einem Dach.
Der Wanderparkplatz auf der Passhöhe zwischen Le Markstein und Hartmannswillerskopf.
Der Wanderparkplatz auf der Passhöhe zwischen Le Markstein und Hartmannswillerskopf.
Der Gipfel des Grand Ballon mit Radarstation und Denkmal Diables bleus.
Der Gipfel des Grand Ballon mit Radarstation und Denkmal Diables bleus.

Im Süden des Elsass befindet sich die höchste Erhebung – der Grand Ballon (deutsch: Großer Belchen). Wir fuhren von Münster hinauf auf die Vogesenkammstraße Route des Crêtes und von dort weiter Richtung Süden direkt am Grand Ballon vorbei. Auf der Passhöhe zwischen Le Markstein und Hartmannswillerskopf auf 1343m befindet sich ein Restaurant und ein großer Parkplatz. Von hier kann der Gipfel mit der Radarstation auf 1424 m innerhalb von 15 Minuten erreicht werden. Unterhalb der Radarstation befindet sich das Denkmal Diables bleus für ein Gebirgsjägerbataillon des Ersten Weltkriegs.

Blick in die Rheinebene vom Grand Ballon auf 1424m.
Blick in die Rheinebene vom Grand Ballon auf 1424m.

Der Ausblick vom Gipfel über die Rheinebene reichte bis zum Südschwarzwald. In Richtung Westen baute sich gerade eine sehr dunkle Regenwand auf, die sich schon mit ersten heftigen Windböen bemerkbar machte. Der Regen begann erst, als wir wieder im Auto saßen.

Stand: 04.10.2019 | Text + Bilder: Camillo | v7
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