Von Ahrenshoop zum Leuchtturm Darßer Ort

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Endlich auf dem Ostseeradweg.
Endlich auf dem Ostseeradweg.
Der Strand von Wustrow von der Seebrücke aus.
Der Strand von Wustrow von der Seebrücke aus.

Die Fähre setzte über zu Hohen Düne, wo ich dann meine Reise auf dem Ostseeradweg begann. Mein erstes Ziel war Graal-Müritz. Auf halben Weg folgte ich in Markgrafenheide einem Wegweiser, der mich direkt an der Ostsee langführen sollte. Nach mehreren Kilometern, war der Weg plötzlich wegen Hochwasser gesperrt. Ich hatte nur die Möglichkeit wieder in den Wald ins Landesinnere zu fahren. Ohne Wegweiser irrte ich eine Weile lang durch die vielen Schneisen der Waldwege bis ich irgendwann Graal-Müritz erreichte. Von nun an war der Weg leicht zu finden, denn ich folgte den Radweg immer knapp hinter dem Ostseedamm. Hinderlich waren jetzt eher die vielen anderen Radfahrer denen ich ausweichen musste.

In Wustrow legte ich eine letzte Pause an der Seebrücke ein. Bei dem tollen Wetter hatte ich gleich Lust ins Wasser zu springen, was aber leider nur 16°C warm/kalt war. Nach einem schönen Abend im Ferienhaus, einem grandiosen Sonnenuntergang am Hohen Ufer, haben wir uns dann doch noch in die kalte Ostsee getraut.

Sonnenuntergang in Ahrenshoop.
Sonnenuntergang in Ahrenshoop.

Die Halbinsel ist ideal für eine eintägige Radtour. Von Ahrenshoop folgte ich dem Radweg immer entlang der Westküste Richtung Norden. Das nördliche Ende der Halbinsel befindet sich im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Durch den Wald führte eine breite vom Regen der Nacht aufgeweichte „Forstautobahn“ Richtung Darßer Ort zum Leuchtturm. Es gab immer wieder Schneisen durch den Wald, die zurück zum Weststrand führten. Der Weststrand war sehr wild und rau. Der feine Sandstrand war übersäht von Wandern und Treibholz. An diesem Tag war der Himmel grau und der Wind wehte gemächlich, aber beständig aus Richtung Nordost.

Der Leuchtturm am Darßer Ort.
Der Leuchtturm am Darßer Ort.
Boardwalk durch die Dünen im nördlichen Darßzipfel.
Boardwalk durch die Dünen im nördlichen Darßzipfel.

Bis zum Leuchtturm sah ich nur gelegentlich andere Radfahrer. Am Leuchtturm selber gab es einen riesigen Fahrradparkplatz, der bis auf den letzten Stellplatz belegt war. Selbst alle Waldwege und Zäune der Umgebung waren mit parkenden Fahrrädern belegt. Scheinbar war ich nicht der einzige, der bei diesem „Nicht-Badewetter“ eine Radtour unternahm. Aufgrund des schlechten Wetters und der miesen Sicht ersparte ich mir einen Besuch des Leuchtturms, denn Wald von oben kenne ich ja bereits aus Estland zu genüge.

Ich entschied mich vielmehr für den vier Kilometer langen Rundwanderweg in den Norden der Halbinsel. Viele Leute suchten nach Muscheln und Steinen oder hofften gar auf Bernstein. Der graue Himmel tauchte alles in eine milchige Farbe. Das Wasser war schwarz, aber der Strand und das hellgrüne Gras nahm fast die Farbe des Himmels an. Nach ein paar hundert Metern, war der Strand gesperrt und der Weg führte als Boardwalk durch die Dünen. Beeindruckend fand ich, wie hauchdünn die Vegetationsdecke auf dem Sand ist. Würde es die Bretterwege nicht gaben, würden die Besuchermassen dieses sensible Ökosystem schnell zerstören. Etwas weiter im Landesinneren gab es zahlreiche Hochstände zur Vogelbeobachtung von Kranich und Co.

Seebrücke Wustrow
Seebrücke Wustrow
Schifferkirche in Ahrenshoop
Schifferkirche in Ahrenshoop
Karte vom Darß mit Radwegen
Karte vom Darß mit Radwegen
Durch den grünen Nationalpark
Durch den grünen Nationalpark
Stand: 03.09.2015, 03.12.2018 | Text + Bilder: Camillo | v7
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