Nützliche Informationen
Es gibt unzählige Reiseführer und auch Berichte im Internet für alle Dinge, die man auf dem West Highland Way brauchen könnte. Ich möchte hier nichts wiederholen sondern, nur ein paar Punkte hervorheben.
Wegweiser
Das Wandersymbol des West Highland Ways ist eine stilisierte weiße schottische Distel meist auf braunen Holzpfählen. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und ein Trampelpfad, der den Weg weist, ist meist immer vorhanden. Ich hatte lediglich einen kleinen leichten Reiseführer mit ein paar Karten im Buch, aber keine Extrakarte oder gar einen Kompass. Dazu hatte ich auf dem Handy noch eine Offline Wanderkarte mit dem WHW, wo ich meine Position mittels GPS ermitteln konnte. Die meisten Orte entlang des Weges sind sehr klein. Es ist sinnvoll sich vorher zu informieren, ob es Supermärkte, ATM’s, Bus- oder Bahnstation in den Orten gibt.
Wetter vs. Midges
Schottland und das Wetter. Ich war im August 2002 mit dem Fahrrad im Westen von Schottland unterwegs und hatte fast nur sonniges und trockenes Wetter, aber wir hatten massiv mit dem Midges, diesen fiesen kleinen schottischen Insekten, zu kämpfen, die tausendfach über einen herfallen und beißen bis alles juckt. Auf dem WHW hat es jeden Tag geregnet, manchmal durchgängig, dann auch mal wieder mit längeren sonnigen Abschnitten. Sobald der Regen und der Wind aufhörten, kamen die Midges. Ich wurde im Rannoch Moor bei den kleinsten Pausen in kürzester Zeit überfallen. Der Regen erschwert das Laufen besonders im Bereich Loch Lomond, weil es hier am Seeufer entlang fast nur Trampelpfade gibt, die bei Regen sofort im Matsch versinken. Man sollte auf alles vorbereitet sein, d.h. gute wasserfeste Wanderschuhe, Gamaschen, Regenhose, Poncho, der auch den Rucksack mit abdeckt, und Wanderstöcke, zum durch Flüsse balancieren.
Zelt vs. Dach über dem Kopf
In Schottland ist das „wilde“ Campen für eine Nacht überall erlaubt, es sei denn es ist ausdrücklich verboten (z.B. entlang des Loch Lomond darf nur auf Zeltplätzen gezeltet werden) oder eindeutig Privatland. Der Vorteil des Zeltes liegt darin, dass man sich die Etappen unterwegs flexibel einteilen und an tollen Orten übernachten kann. Der Nachteil ist das zusätzliche Gewicht für Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kochutensilien und Wasser und das man dem Regen und den Midges ausgesetzt ist. Die Übernachtung in festen Unterkünften ist deutlich teurer, garantiert aber ein warmes Bett, Trockenraum und Küche oder Restaurant, hat aber den Nachteil, dass man die Unterkünfte in der Hauptsaison Mitte Juni bis Mitte September unbedingt im Voraus buchen muss, weil es sonst schwer wird, was finden. Das Vorausbuchen bedeutet, dass man sich schon vorher genau überlegen muss, welche Etappen man laufen möchte, unabhängig wie man sich am konkreten Tag wirklich fühlt oder wie das Wetter ist.
Kleidung vs. Trockenraum
Eine tolle Sache an schottischen Unterkünftigen sind die Trockenräume. Beim Betreten fällt man zwar meist aufgrund des Schweißgeruchs fast in Ohnmacht, aber die Räume sind warm, trocken und angeblich auch belüftet. In einigen Unterkünftigen gibt es zusätzlich noch Waschmaschinen und Trockner. Ich habe jeden Abend meine kompletten Wandersachen des Tages mit der Hand und einer kleinen Tube Waschmittel durchgewaschen und dann über Nacht im Trockenraum trocknen lassen, so dass für den Weg nur sehr wenig Klamotten notwendig sind und der Rucksack nicht allzu schwer werden sollte.
Ausrüstung & Packliste
In der folgenden Tabelle befindet sich meine Packliste mit Anzahl und Gewichtsangaben. In der letzten Spalte habe ich bewertet, ob ich die Sachen notwendig waren oder umsonst mitgeschleppt wurden. Mein Rucksack hat zwischen 14 und 17 kg gewogen - je nachdem wie viel Lebensmittel und Wasser ich dabei hatte.
Anzahl | Wanderausrüstung | Gewicht (g) | Anmerkung |
---|---|---|---|
1 | Rucksack, groß (Kraxe, 65l) | 2650 | Rucksack für die gesamte Reise |
1 | Wanderstöcke | 550 | unbedingt |
3 | Trinkflaschen 1x 1.5l, 1x 1.0l | 2500 | 2.5 Liter sind bei kühlem Wetter ausreichend, teilweise konnte unterwegs aufgeüllt werden |
1 | 11 | unnötig | |
1 | Universallöffel Plastik Spork | 9 | in einigen Unterkünften gab es keine Küche |
1 | Schloss / Fahrradschloss | 35 | für Schließfächer in Unterkünften |
1 | 1,5m Spannriemen | 50 | immer sinnvoll |
1 | 3,0m Spannriemen | 100 | immer sinnvoll |
1 | Multifunktionswerkzeug / Taschenmesser | 140 | zur Reparatur |
1 | Nähzeug | 40 | sinnvoll |
1 | Pfeife | 10 | für den Notfall |
1 | Rasterbänder | 30 | zur Reparatur |
Anzahl | Bekleidung | Gewicht (g) | Anmerkung |
1 | Jacke (Hardshell) | 550 | wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv |
1 | Poncho | 500 | optimaler Wind- und Regenschutz. Sollte den Rucksack mit überziehen. |
1 | Moskitonetz | 40 | bei gutem Wetter kann es sehr viele Midges geben |
1 | Sommermütze | 70 | schattenspendender Hut, auch gut unter dem Poncho |
1 | Fleecepullover | 260 | angenehm Abends in den Unterkünften |
1 | Wanderschuhe | 1260 | Für die tägliche Wanderung |
1 | Halbschuhe | 860 | angenehm Abends in den Unterkünften, wenn Wanderschuhe trocknen |
1 | Gamaschen | 230 | Sehr sinnvoll zum Schutz von Schuhen und Hosen im hohen nassen Gras |
2 | Wanderhose (Zipper) | 640 | eine Hose hätte auch gereicht |
1 | Regen(überzieh)hose | 195 | Fahrradregenhose, eventuell mit Seitenreisverschluss |
1 | Fahrradshirt/Wandershirts | 220 | kurzärmlich |
1 | Wandershirts | 220 | langärmlich |
3 | T-Shirts | 550 | Für Abend/Nacht und An- und Abreise |
3 | Wandersocken | 145 | lang |
6 | Unterhosen | 350 | eigenermessen |
1 | 100 | dazu war es viel zu kalt | |
1 | Handtuch | 175 | kleines Outdoorhandtuch ist ausreichend |
Anzahl | Literatur, Office & Formalitäten | Gewicht (g) | Anmerkung |
1 | Schreibzeug | 65 | |
1 | Tagebuch | 300 | wichtig, weil soviel passiert |
1 | Reisepass + Kopien (gescannt) | 40 | |
1 | Impfausweis Kopien (gescannt) | 0 | |
1 | Flugtickets (e-Ticket) | 0 | |
1 | Auslandskrankenversicherung + Notfallnummern | 0 | |
1 | Buch zum Lesen | 450 | sehr gut, wenn man Abends mal alleine ist |
1 | Reiseführer: West Highland Way | 166 | |
Anzahl | Technik | Gewicht (g) | Anmerkung |
1 | Smartphone + USB-Kabel | 200 | verwendet als Kamera |
1 | 116 | In jeder Unterkunft waren Lademöglichkeiten vorhanden. | |
1 | Kopfhörer | 20 | |
1 | Stirnlampe | 100 | sinnvoll, um im Dunkeln im Rucksack zu kramen |
1 | USB-Stick 32 GB | 30 | |
1 | Technikbeutel | 90 | wasserdicht |
1 | Universalstecker GB | 120 | |
Anzahl | Erste Hilfe & Kulturbeutel | Gewicht (g) | Anmerkung |
1 | Erste Hilfe | 460 | Asprin, Schmerztabl, Allergie, Durchfall, Pflaster, Blasenpflaster, Schere, Verbandsmaterial, Handschuhe |
1 | Voltaren | 70 | gegen Gelenkschmerzen |
1 | Bandagen | 360 | für Knie |
1 | Hustenbonbons | 130 | |
1 | 54 | aufgrund des Wetters - unnötig | |
1 | 72 | aufgrund des Wetters - unnötig | |
1 | Ohrenstöpsel | 10 | nur notwendig, wenn jemand schnarcht |
1 | 132 | aufgrund des Wetters - unnötig | |
1 | Kulturbeutel | 70 | klein |
1 | Zahnbürste + Pasta | 44 | |
1 | Feuchttücher | 75 | sehr sinnvoll für ne Katzenwäsche |
1 | Deo, Hauptcreme | 115 | |
1 | 25 | unnötig, da es in jeder Unterkunft sauberes Wasser gibt | |
1 | Rei in der Tube | 140 | zur täglichen Klamottenwäsche |
1 | Klopapier | 135 | ohne geht nicht |
Anzahl | Essen | Gewicht (g) | Anmerkung |
10 | Teebeutel | 30 | |
10 | Instant Kaffee | 200 | |
1 | Salami (ganze Wurst) | 326 | gut für unterwegs |
2 | Tütensuppen (dünne) | 260 | |
5 | Tütensuppen (dicke) | 800 | mein tägliches Abendessen, wenn eine Küche vorhanden war |
1 | Brausetabletten (20 Tabs) | 110 | gegen Chlorwassergeschmack |
12 | Müsliriegel | 366 | zur kleinen Stärkung unterwegs |
1 | Brot | 546 | Frühstück |
Hinweis: Die Bewertung, ob die Sachen sinnvoll sind oder nicht, basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen bei meiner Wanderung.