Old Mann's Store, Kilt Rock, Harris, Lewis, Rodel

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Old Man's Store .. gibts hier leider nicht zu sehen, aber dafür einen schönen Wasserfall am Fusse des Berges. Leider waren hier wieder Unmassen von Midges, die uns den Morgen zur Hölle machten.
Old Man's Store .. gibts hier leider nicht zu sehen, aber dafür einen schönen Wasserfall am Fusse des Berges. Leider waren hier wieder Unmassen von Midges, die uns den Morgen zur Hölle machten.
Kilt Rock .. Ein kleiner Bach stürzt sich beeindruckend in die Tiefe und landet im Meer.
Kilt Rock .. Ein kleiner Bach stürzt sich beeindruckend in die Tiefe und landet im Meer.
Tarbert. Nach 1,5stündiger Fährfahrt und warmer Dusche auf der Fähre in Tarbert angekommen, konnte der Run auf die Berge wieder beginnen.*
Tarbert. Nach 1,5stündiger Fährfahrt und warmer Dusche auf der Fähre in Tarbert angekommen, konnte der Run auf die Berge wieder beginnen.*

Langsam hatten wir schon Erfahrung mit den Midges und unseren morgendlichen Evakuierungsaktionen. Frühstück im Zelt, Zusammenpacken im Zelt und dann raus in die Hölle. Der Zeitabschnitt zwischen dem Verlassen des Zeltes und der Abfahrt schrumpft so jeden Tag immer weiter zusammen. Am Ende waren es nur noch 30 Minuten.

Wir fuhren um die Nordkurve von Isle of Skye und wurden mit traumhaften Sonnenschein ab Staffin belohnt.
Wir fuhren um die Nordkurve von Isle of Skye und wurden mit traumhaften Sonnenschein ab Staffin belohnt.

Die Fahrt führte nach Kilt Rock - einem Wasserfall, der direkt von einer Klippe mehr als 30 Meter in den Atlantik stürzt. Der kalte Wind trieb uns weiter über den nördlichen Zipfel bis nach Uig. Wir wählten den längeren Weg von Staffin aus, weil uns ein paar Schotten diesen Umweg als "lovely road" beschrieben haben und wir den 15%igen Anstieg, der auf direktem Wege zwischen Staffin und Uig liegt, vermeiden wollten.

Die Straße ist wirklich "lovely" - kaum Autos, nur Schafe, kleine Häuser und alles unglaublich dramatisch durch den Sonnenschein in Szene gesetzt.

Die dreistündige Wartezeit in Uig verbrachten wir damit die Brote in ganz Uig für die nächsten 5 Tage aufzukaufen und uns die Tickets für die Fähre zu besorgen. Als kleiner Tipp: von CalMac, dem Fährunternehmen, gibts auch gleich ein Sonderticket, wo alle Fährfahrten zum Sonderpreis von 22 Pfund (Malliag - Armadale, Uig - Tarbert, Stornoway - Ullapool) enthalten sind.

Kurz hinter Schottland begann die Karibik.*
Kurz hinter Schottland begann die Karibik.*

Nach einer gemütlichen warmen Dusche auf der 1,5stündigen Fahrt nach Harris ging es wieder raus. Doch wo waren wir? Auf dem Mond? Auf Harris gibt es keinen Baum und kein Strauch. Hier gibts nur Felsen, ein wenig Gras, Geröll, Torf, Moor, Seen, Flüsse und natürlich Schafe. Wir kämpften uns über die hohen Berge bis auf die Westseite der Insel und trauten unseren Augen kaum. Vom Mond in die Karibik? Plötzlich standen wir vor türkisfarbenen Wasser und weißen Stränden. Hinter den vorgelagerten Inseln kündigte sich ein traumhafter Sonnenuntergang an. Hier fanden wir das erste Mal einen Platz zum Nächtigen ohne Midges, wo einfach alles perfekt war. Ein traumhafter Abend in der Karibik allerdings ohne Palmen.

Der Morgen war paradiesisch! Die Sonne schien natürlich wieder und der Wind sorgte immer noch für die Abwesenheit der Midges. Wir sattelten unsere Fahrräder und brachen auf. Ich noch nicht ganz, denn kurz nach der Abfahrt platze mein Vorderschlauch. Der Weg schlängelte sich an der Westküste bis ganz in den Süden von Harris entlang, wobei eine Bucht traumhafter wie die andere war. Ab und zu gibts natürlich auch die schottischen Urlandschaften - Golfplätze - auf denen sogar ab und zu mal jemand zu sehen war. Ich frage mich nur wo die Leute herkommen. Wir hatten aber nur Augen für die Landschaft und immer auch ein Auge die Schafe, die auch mal unerwartet über die Straße sprangen.

Rodel .. Das saßen doch schon zwei im Kirchturm als wir dieses bestiegen (Andre und Robert).
Rodel .. Das saßen doch schon zwei im Kirchturm als wir dieses bestiegen (Andre und Robert).
Die alte Wehrkirche im Süden von Harris. Rundherum nur Schafe und Meer und dann diese Kriche ...
Die alte Wehrkirche im Süden von Harris. Rundherum nur Schafe und Meer und dann diese Kriche ...

In Rodel besuchten wir die alte Wehrkirche St. Clement der MacLeod's, die lange Zeit über diese Insel geherrscht haben. Die Kirche steht ganz allein ohne Touristenmassen umgeben von alten Grabsteinen und Schafen am Meer. Die Kirche, wo im Inneren das Grabmal von Alexander MacLeod betrachtet werden kann, ist sehr rustikal und klein, aber gut erhalten. Der Turm über einen dunklen Aufstieg konnte natürlich auch bestiegen werden. Hier wäre eine gute Stelle zum Übernachten gewesen!

Unser Weg führte uns an der Ostküste von Harris durch unglaublich hohe Berge zurück nach Tarbert. So hohe, lange und steile Anstiege hatten wir noch nie. In Tarbert angekommen, waren wir total erschöpft und am Ende unserer Kräfte. Unsere Fahrt sollte an diesem Tag aber noch bis auf die Insel Lewis weitergehen, denn wir fanden in Tarbert keine Übernachtungsmöglichkeit. So machten wir uns auf das Gebirge zwischen Harris und Lewis zu überqueren und eine Schlafstelle ohne Torf als Untergrund zu finden. Harris und Lewis sind geographisch eine Insel, aber da es im Mittelalter keinen Weg durch das Gebirge gab, wurden diese Inseln als zwei getrennte Inseln betrachtet. Dementsprechend heftig war dann auch die nun neue Straße zwischen den Inseln.

Im Norden von Harris sieht die Landschaft doch schon eher wieder wie in Norwegen aus ...
Im Norden von Harris sieht die Landschaft doch schon eher wieder wie in Norwegen aus ...

Erschwerend kam hinzu, dass mein Gepäckträger angebrochen war und ich nun anfangen musste diesen zu entlasten, sprich musste einen Rucksack auf den Rücken mit einem Teil meines Gepäcks transportieren, was das Radfahren nicht unbedingt vereinfachte.

Ein Hostel mit Namen Reinigeadal Crofter's Hostel hätte es zwar gegeben, was aber allerdings 6 km ab vom Weg liegt. D.h. wir hätten 12 km durch extrem bergiges Land fahren müssen. Nein Danke!

Stand: 30.09.2002 / 15.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, André**, Franka*** | v7
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