Road to the Islands, Portree, Highland Games
Unsere Hoffnungen auf einen beschaulichen Morgen waren schnell dahin, denn die Biester waren immer noch da und unsere Zelte waren von außen ganz schwarz, so dass wir kaum durch das Fliegengitter schauen konnten. Wir evakuierten schnell (aber sehr mühsam) und flüchteten zum Atlantik, wo sich durch den Wind die Midges nicht halten konnten. An der Küste flogen wir bis auf zwei kleine Unterbrechungen (eine gerissene Kette und einer halben Stunde auf einer Fähre) mit dem Rücken im Wind nur so dahin.
Die Fährfahrt von Mallaig nach Armadale benötigte nur eine halbe Stunde, um unsere erste Insel, die Isle of Skye, zu erreichen. Unser Boot wurde von Delphinen und Robben begleitet.
Angekommen auf Syke, kamen das erste Mal unsere Regensachen zum Einsatz. Der kurze folgende heftige Regen von knapp 2 Stunden konnte uns aber auch nicht in die Schranken weisen, denn schon kurz danach war die Sonne wieder zu sehen und die Sachen durch den heftigen Rückenwind wieder getrocknet. Eigentlich sollte unser abendliches Ziel das Eilean Dornie Castle auf dem Festland sein. Wir entschieden uns aber aufgrund der Highland Games (am nächsten Tag in Portree) schon gleich in Richtung Portree zu fahren, so dass wir sonst nicht einen 75 km Anfahrtsweg von Dornie bis Portree haben und dann eventuell erst am Abend ankommen, wenn schon alles vorbei ist.
Den Abend verbrauchten wir auf einer abgelegenen Küstenstraße 30 km vor Portree. Vom Abend kann man allerdings nicht reden, denn die Midges ließen es gerade nur zu das Essen zu kochen und vertrieben uns dann schnell in die Zelte. Leider hörte am Abend der tagsüber blasende Wind auf.
Am nächsten Tag, nach einer Nacht mit vielen Midges, stand wieder der passive Sport im Vordergrund, denn wir besuchten die Highland Games in Portree, wo bei dem Dorffest echt Leute aus der ganzen Welt da waren, nur weil es Highland Games heißt. Da konnte man so Dinge wie Wettrennen, Hammerwerfen, Weitsprung und schottischen Tanz bewundern. Viel zu spät erfuhren wir, dass wir da auch hätten mitmachen können. Beim Tauziehen hätten dem Gewinner sogar neun Flaschen Whisky gewunken. Der Besuch dieser Spiele lohnt sich echt. Leider gibt es in Portree, wo die zweitbekanntesten Highland Games stattfinden, kein Baumstammwerfen.
Nach den Highland Games ging es noch ein Stück weiter mit dem Rad entlang Richtung Old Mann's Store. Der heftige Gegenwind vom Morgen war verschwunden und war nur gerade noch ausreichend, um die Midges am Fuße der Felsnadel mit wildem Wasserfall zu vertreiben. Hier hatten wir auch die erste Begegnung mit einem richtigen Hochland-Rind, so wie das in den Reiseführern propagiert wird. Leider wimmelte es in Portree und herum nur so von Touristen, wobei die Deutschen sicherlich 60% ausmachten.
