Prag und zurück

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Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst zum Bahnhof, um unser Gepäck einzuschließen und die Fahrkarten zu kaufen. Der Weg dahin war gar nicht so einfach. Zum Einen gab es kaum abgesengte Bordsteine wie bei uns, das heißt man muss ständig anhalten und zum anderen mussten wir teilweise auf großen, stark befahrenen Straßen fahren. Und Drittens waren sehr viele Leute unterwegs, was auch das Fahrradschieben erschwerte. Urteil der Fahrradtester: Prag ist in der Innenstadt sehr Fahrradfahrer unfreundlich!!!

Marienkirche in Prag.
Marienkirche in Prag.
Blick vom Rathausturm.
Blick vom Rathausturm.

Dennoch schafften wir es, uns mit den Massen weiter zu schieben bis zum Altstädter Ring, wo wir auf den Turm des Rathauses mit der astronomischen Uhr kletterten und einen tolle Sicht über die Stadt hatten. Weiter ging es über die Karlsbrücke, wo viele Künstler und Händler ihre Ware anboten, zur Prager Burg (Hradschin). Auch von der Burg konnte man seinen Blick über die Stadt schweifen lassen. Auf der Burg gab es eine schöne Kirche und zum Beispiel das Goldene Gässchen mit dem Franz Kafka Haus. Allerdings musste man für diese Sehenswürdigkeiten extra Eintritt bezahlen. Nach einem Rundgang wurde es dann auch schon Zeit, den Rückweg anzutreten damit der Zug nicht ohne uns losfuhr. Noch einmal schoben wir uns durch die Massen auf der Karlsbrücke und durch die Altstadt, bis wir endlich zum Bahnhof kamen.

Blick von der Burg auf Karlsbrücke.
Blick von der Burg auf Karlsbrücke.

Die Rückfahrt sollte mit den Zug bis nach Decin gehen und dann die letzten Kilometer an der Elbe zurück bis nach Schöna. Eine Bahnfahrt direkt bis nach Deutschland hätte das 6 oder 7fache gekostet und außerdem fahren nur sehr wenig Züge mit Fahrrädern über die Grenze. Das tschechische Bahnsystem ist so organisiert, dass fast jeder Zug einen Gepäckwagen hat, wo es einen Gepäckwagenvorsteher gibt, der sich dann um die Räder gegen einen kleinen Aufpreis von 20 Kronen kümmert. Einen Nachteil hat das Bahnsystem, denn wie auch häufig in anderen Ländern, wird der Bahnsteig auf dem der Zug abfährt erst kurz vor Abfahrt bekannt gegeben, was bei sehr viel Gepäck nicht ganz einfach ist.

Die Rückkehr: Grenze.
Die Rückkehr: Grenze.

Die letzten 20 km von Decín gingen uns bis auf den steilen Berg nach Schöna hinauf recht einfach von den Beinen. Am späten Abend hatten wir dann wieder alles im Auto verstaut und konnten es gar nicht glauben, dass wir in zwei Tagen bis nach Prag gefahren sind und echt viel gesehen haben. In Prag selber wäre es allerdings schön gewesen noch einen weiteren Tag zur Verfügung zu haben, denn die Stadt ist wirklich sehr interessant. Zum Glück war auch das Wetter fast immer auf unserer Seite. An den Tagen wo wir Rad gefahren sind, war es nicht ganz so warm und hat nur selten geregnet (entgegen des Wetterberichtes) und am letzten Tag in Prag war es so richtig warm und sonnig. Ich kann die Tour wirklich nur empfehlen, denn das Radfahren ist bei unserem Nachbarn so anders wie in Deutschland.

Prager Burg: Hradschin
Prager Burg: Hradschin
Auf der Karlsbrücke.
Auf der Karlsbrücke.
Blick von der Burg auf Moldau.
Blick von der Burg auf Moldau.
Goldenes Gässchen mit Kafka Haus.
Goldenes Gässchen mit Kafka Haus.
Stand: 25.06.2005, 15.03.2017 | Text + Bilder: Camillo | v7
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