Chinesische Große Mauer

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Karte der Mauer bei Mutianyu inkl. Ox Horn Abschnitt.
Karte der Mauer bei Mutianyu inkl. Ox Horn Abschnitt.
Viele Besucher waren schon vor mir da.
Viele Besucher waren schon vor mir da.
Im Shuttlebus hinauf zur Talstation der Seilbahn.
Im Shuttlebus hinauf zur Talstation der Seilbahn.

Ich habe gelernt - es gibt nicht DIE Große Mauer. Die Mauer besteht vielmehr als zahlreichen Einzelmauern, die seit dem 7. Jh. v. Chr. von einzelnen chinesischen Königreichen gebaut und dann über die Jahrhunderte immer weiter verbunden wurden. 2009 wurde die Länge aller Mauerabschnitte mit 8.851 km angegeben, wobei davon auch 2.233 km natürliche Barrieren hinzugezählt wurden. 2013 hat man nochmal genauer hingeschaut und weitere Fundamente entdeckt, was eine neue Gesamtlänge von 21.196 km ergibt. Gigantisch! Am Ende war die Mauer aber doch keine Lösung.

Blick entlang der Mauer Richtung Westen.
Blick entlang der Mauer Richtung Westen.
Zugang zur Mauer von der Seilbahnstation.
Zugang zur Mauer von der Seilbahnstation.

Der Himmel über Peking war wolkenlos, dennoch war der Blick durch den in der Luft hängenden Dunst eingeschränkt – der berüchtigte Pekinger Smog. Wir fuhren mit dem Auto Richtung Norden. Zunächst war die Landschaft flach und die Autobahnen breit. Wir näherten uns den noch winterlich grauen mit Buschwerk überzogenen Bergen. Das Ticketoffice und Parkhaus befand sich am Mutianyu Kreisverkehr.

Turm 14 und 13 mit Parallelweg zur Seilbahn.
Turm 14 und 13 mit Parallelweg zur Seilbahn.
Die Bäume sind mit Blüten überzogen.
Die Bäume sind mit Blüten überzogen.

Die touristische Infrastruktur war perfekt ausgebaut. Feng unterstützte mich beim Ticketkauf für Eintritt, Shuttlebus und Seilbahn. Vom Ticketoffice führte der Weg durch eine Art nachgebautes Bergdorf mit allerlei Souvenirläden, Restaurants und kleinen Museen zum Shuttlebus. Der Bus braucht für die 4 km ca. 10 Minuten, um über die schmale nicht öffentliche Straße zum oberen Parkplatz zu gelangen. Als ich den Bus verließ, waren schon viele Besucher da, die ich jedoch schnell hinter mir ließ, umso höher und näher ich der Talstation der Seilbahn kam.

Die Mauer bei Mutianyu verläuft über die Berggipfel, die bis zu 1000 Meter hohen Berge. Es ist möglich zur Mauer aufzusteigen, was wohl zwischen 30 – 60 Minuten dauert, aber meine knappe Zeit nicht zuließ. Die Seilbahn steigt steil hinauf. Auf halber Strecke konnte ich die ersten Türme und Zinnen ausmachen. Mit zunehmender Höhe zeigte sich das beeindruckende steinerne Band immer deutlicher. Auf den Bergen im Hintergrund befanden sich weitere Wachtürme und Mauern.

Der Mauerabschnitt bei Mutianyu umfasst 23 Türme, ist 2,25 km lang und im Westen und Osten mit weiteren Abschnitten verbunden. Die Anfänge der Mauer bei Mutianyu gehen auf das 6. Jahrhundert zurück. Die heutige Mauer wurde 1569 abgeschlossen. Die Mauer ist 7-8 Meter hoch und die Mauerkrone ist 4-5 Meter breit. Die Wach- und Signaltürme stehen ca. 100 Meter auseinander. Wurde ein Turm angegriffen, wurde ein Signalfeuer entzündet und die anderen Türme waren gewarnt. Im Hinterland gab es weitere Türme, die die Information in kürzester Zeit bis in die Hauptstadt weitertrugen. Mobilfunk der letzten Jahrtausende. Neben den unterschiedlichen Wachtürmen ist eine Besonderheit, dass die Mauer auf beiden Seiten mit Zinnen zur Verteidigung ausgebaut ist.

Der steile Aufstieg zum Turm 20.
Der steile Aufstieg zum Turm 20.
Warum keuchen die Leute nur so?
Warum keuchen die Leute nur so?
Auf allen Vieren in die Höhe.
Auf allen Vieren in die Höhe.
Die Leiter war nicht notwendig.
Die Leiter war nicht notwendig.
Stand: 30.04.2017 | Text + Bilder: Camillo | v7
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