Von Córdoba nach Jerez de la Frontera

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Etappe 7: Sevilla, Donana National Park, Jerez de la Frontera

Ab Córdoba gab es keine Berge mehr - dafür aber Gegenwind. Wir strampelten fast an einem Tag die ganzen 140 km bis nach Sevilla. Der Zeltplatz in der ersten Nacht war etwas unglücklich gewählt, denn er war am Ende der Start-/Landebahn des Flughafens. Neben den Flugzeugen über unseren Köpfen sorgte auch die vierspurige Autobahn für eine angenehme Nachtruhe. Wie gerädert suchten wir uns am nächsten Morgen schnell einen anderen Zeltplatz, auch wenn dieser mehr als 15 km außerhalb lag, denn mittlerweile waren wir gut trainiert, so dass wir die Strecke schnell bewältigen konnten.

Unterwegs in Sevilla.*
Unterwegs in Sevilla.*

Sevilla ist die Hauptstadt von Andalusien und bekannt für den Flamenco. Wenn man Flamencokünstler (Musiker, Sänger und Tänzer) zu schaut, spürt man förmlich das Feuer und die Seele Andalusiens.

Das Markenzeichen der Bodega Osborne.
Das Markenzeichen der Bodega Osborne.

Die letzten ruhigen Tage verbrachten wir im Donana National Park (sieht fast so aus wir in Ostfriesland, denn der höchste Berg, war wahrscheinlich mein Zelt beim Wild Campen und das lauteste Geräusch mein Herzschlag bei jedem Auto was uns hätte erwischen können :-)) und im Sherry-Dreieck zwischen Sanlucár, El Puerta del Santa Maria und Jerez de la Frontera, wo neben den zahlreichen Stränden auch die Bodega Osborne besuchten. Ihr kennt ja sicherlich alle das Symbol von dem schwarzen Stier, der in Spanien überall in der Landschaft rumsteht? So ein Sherry ist schon eine ganz leckere Sache. Nur sollte man nach all zu intensiven Proben nicht gleich danach wieder Fahrrad fahren. :-) Das intensive Radfahren war allerdings auch nicht möglich, denn bei mir war bereits die dritte Speiche gebrochen und ich wollte die Reparatur nicht mehr in Spanien durchführen lassen.

Stürche im Donana National Park.*
Stürche im Donana National Park.*
Abendstimmung im Donana National Park.
Abendstimmung im Donana National Park.
Radler in der Sonne.
Radler in der Sonne.
Arcos de la Frontera.
Arcos de la Frontera.

Resümee

Die Reise war wunderbar. Sehr entspannend bis auf die Hitze und Berge am Anfang. Am Ende hat neben den Bergen auch die Hitze abgenommen. Die Landschaft ist grüner geworden und die meisten Flüsse führten wieder Wasser. Am Ende waren wir im Training und konnten pro Tag zwischen 70 und 90 km zurücklegen, wohingegen wir am Anfang in den Bergen meist nur zwischen 20 und 30 km bei einer Geschwindigkeit von 5 km/h (berghoch) oder 40 km/h (bergab) gefahren sind. Der Urlaub hätte gern noch etwas weiter gehen können. Wir hatten uns nun mittlerweile sehr gut an unser „vagabundierendes“ Leben und die Hitze gewöhnt. Am Morgen aufstehen und am Abend nicht wissen, wo man schlafen wird. Herrlich!

Wir verpacken unsere Räder am Flughafen in Jerez.
Wir verpacken unsere Räder am Flughafen in Jerez.
Gebräunte Radlerfüße.
Gebräunte Radlerfüße.

Ja und dann gibt’s da natürlich noch das leckere spanische oder andalusisches Essen. Ich erinnere da nur an Pans and Company – einem Baguetteladen mit den leckersten Baguettes – oder Gazpacho – einer kalten Gemüsesuppe. Der Sherry ist auch nicht von schlechten Eltern. Nur eins muss ich sagen, dass ich ohne ein Wort Spanisch nicht so weit gekommen wäre. In den kleineren Orten oder eben in Fahrradläden, wo sich noch nie ein Tourist hin verirrt hat, spricht niemand Englisch oder Deutsch. Die Frage: ?Habla inglés o aleman? habe ich mir dann auch schnell gespart und habe mich gleich in der Landessprache unterhalten, wenn es auch sehr langsam ging.

Ich kann Andalusien am Rande Europas und nur einen Steinwurf von Afrika entfernt mit dem Hauch des Orients und aus 1001 Nacht für eine Reise empfehlen. Mein erster Gedanke, als ich wieder hier war:„Mensch ist das hier kalt und alles super ordentlich!“.

Stand: 2004 / 25.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Christine | v7
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