Von Granada nach El Churro

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Etappe 2: Granada, Alhambra, Pico Veleta

Granada ist meiner Meinung nach die genialste Stadt in Andalusien. Die Altstadt ist mit den engen Gassen unglaublich gemütlich. Auf den unzähligen kleinen und großen Plätzen kann man sich am Abend ausruhen, lecker Essen, Musikanten zu hören oder einfach nur den anderen Leuten zuschauen wie sie anderen Leuten zuschauen.

Generalife - die Gartenanlagen der Alhambra.
Generalife - die Gartenanlagen der Alhambra.

Das Highlight in Granada ist selbstverständlich die Alhambra, eine mittelalterliche Palastanlage, die von den Mauren erbaut wurde. Durch zeitiges Anstehen ergatterten wir zwei der wenigen Eintrittskarten, weil die Anzahl der täglichen Besucher stark beschränkt ist. Von außen ist die Burg eher unscheinbar, aber im Inneren ist sie wie die Perle einer Muschel. Wir kamen uns vor wie im Märchen aus 1001 Nacht und eigentlich gar nicht mehr wie in Spanien. Jeder Raum verfügte neben kleinen Wasserläufen und Springbrunnen, die eine angenehme Kühle erzeugten, auch über eine prächtige Stuckverzierung. Die umgebenden Gartenanlagen luden ein zum Ausruhen und Entspannen.

Auf dem Gipfel gab es eine Linzer Torte.
Auf dem Gipfel gab es eine Linzer Torte.

Am nächsten Tag ging es dann wieder raus aus der Stadt. Wenn wir schon nicht den hohen Pass des Pico Veleta nicht mit dem Fahrrad meistern, sollte uns der Linienbus helfen. Okay ist Beschieß, aber ein leichter Trost. Am frühen Morgen brachte uns ein Bus auf knapp 2800 Meter. Der Rest musste leider zu Fuß gegangen werden.

Besuch in der Alhambra.
Besuch in der Alhambra.
Unglaublich schöne Kuppel im Inneren.
Unglaublich schöne Kuppel im Inneren.
Löwenbrunnen in der Alhambra.*
Löwenbrunnen in der Alhambra.*
Der Gipfel des Pico Veleta.
Der Gipfel des Pico Veleta.

Etappe 3: Antequera, El Churro, Málaga

Die nächste große Etappe sollte uns von Granada bis nach Ronda führen. Das erste Stück überbrückten wir dabei mit dem Zug, weil die Hitze einfach nicht aufhören wollte. Als wir 16 Uhr in Antequera den Zug verließen waren es 49 °C im Schatten, also haben wir noch 2,5 Stunden und eine Honigmelone lang gewartet. Bei kühlen 48 °C ging die Fahrt weiter bis El Churro, einem kleinen Dorf in einem wunderschönen Naturpark, wo wir eine längere Zwangspause einlegen mussten, denn bei meinem Fahrrad war eine Speiche gebrochen. Leider hatte ich keine 28er Speichen mit und auch keine Ahnung, wie ich hätte die Speiche und die „Acht“ aus meinem Hinterrad entfernen sollte.

Bei 48°C im Schatten ohne Schatten macht Radfahren "Spaß".
Bei 48°C im Schatten ohne Schatten macht Radfahren "Spaß".
Olivenbäumchen in Reih und Glied.
Olivenbäumchen in Reih und Glied.

Ich verbrachte einen ganzen Tag damit einen Fahrradladen zu suchen und war am Ende im 56 km entfernten Málaga gelandet, denn in El Churro gab es, bis auf Wildnis, einen Zeltplatz und einen Supermercado, nichts. Aber auch die Suche in Malaga war nicht einfacher, denn in Spanien gibt es kaum 28er Fahrradzubehör und auch keine tiendas de bicicletas (Fahrradläden), denn es fährt niemand Fahrrad, weil es viel zu warm ist! Was machen wir falsch? Alle fahren nur Mofa. Manche Motorradläden sind aber so groß, dass sie auch Fahrräder verkaufen und reparieren. Ich hatte Glück, konnte mir ein wenig die Stadt anschauen und am Abend wieder mit dem Zug zurück zu Christine fahren, die in El Churro gewartet hatte.

Baden im Pool von El Churro.
Baden im Pool von El Churro.

Christine hatte mittlerweile einen Pool ausfindig gemacht, wo wir es uns am Abend mit Honigmelone und Eiswürfeln so richtig gut gehen lassen haben. Stellt euch das mit hohen, schroffen Bergen in einem schmalen Tal unter Eukalyptusbäumen in einem türkisfarbenen Pool als die Sonne gerade untergeht. Ja und dann mit einer netten Frau und einem Meloneneis. Das ist geradezu „melo(nen)dramatisch“.

Stand: 2004 / 25.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Christine, Camillo* | v7
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