Von Almeria nach Granada

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Radfahren in Andalusien? Was für eine seltsame Idee? Eine Radtour bei angenehmen 48°C im Schatten, den es nicht gab. Durch Täler und vor allem über Berge (bis 3500 Meter), entlang der Mittelmeer und auch der Atlantikküste im feurigen Süden Spaniens. Zwischen Flamenco, Sherry, Pueblos blancos, gebrochenen Speichen und viel Schweiß beim Radeln.

Unsere Reise in Andalusien (Transportmittel: blau = Fahrrad, schwarz = Bus, rot = Zug)
Unsere Reise in Andalusien (Transportmittel: blau = Fahrrad, schwarz = Bus, rot = Zug)
Unsere Packesel.*
Unsere Packesel.*
Ach wenn es doch nur nicht so viele Berge gegeben hätte.*
Ach wenn es doch nur nicht so viele Berge gegeben hätte.*

Etappe 1: Almeria, Sierra Nevada

Zeltplatz La Garrofa bei Almeria den wir nachts 1 Uhr erreichten.
Zeltplatz La Garrofa bei Almeria den wir nachts 1 Uhr erreichten.
Siesta über die Mittagszeit.
Siesta über die Mittagszeit.

Da bin ich wieder. Frisch und braungebrannt zurück aus dem sonnigen Süden Spaniens. Christine und ich waren für 3 Wochen mit dem Fahrrad in Andalusien unterwegs. Wenn ich gefragt werde: „Wie war’s?“, dann kann ich immer nur antworten: „Schön, warm und brüchig!“ Und damit ist auch schon das meiste gesagt.

Der Hinflug führte mit Air Berlin von Dresden nach Almeria. Weil der Flug dieses Mal von Dresden aus ging und langwierige Zugfahrten entfielen, konnten wir die Räder in Fahrradkisten verpacken und so gut und sicher nach Spanien transportieren.

Unsere erste Etappe sollte über die Sierra Nevada nach Granada gehen. Dachten wir! Schwerbeladen verließen wir Almeria Richtung Norden. Nach 40 km waren wir am Rande des Gebirges angekommen und folgten einem Tal bis zum Ende. Danach war leider Schluss mit lustig, denn es begannen die Berge. Wenn Ihr es nicht glaubt, die Sierra Nevada ist mit fast 3500 Metern das höchste Gebirge Spaniens.

2 h bergauf, 5 min bergab, 2 h bergauf, 5 min bergab, ...
2 h bergauf, 5 min bergab, 2 h bergauf, 5 min bergab, ...

Es folgte ein Aufstieg nach dem anderen. Wir quälten uns Kurve um Kurve und Steigung um Steigung nach oben. Hinter jeder Kurve kam eine neue Kurve, die dann noch weiter bergauf führte. Die Sonne brannte unablässig - ab 12 Uhr lagen die Temperaturen bei um die 45 °C im Schatten, nur leider gab es keinen Schatten. Ein kleine Abwechslung waren die rasanten Abfahrten für 5 Minuten, um dann wieder 2 Stunden bergauf zu fahren. Und so ging es die nächsten 3 Tage weiter. So wechselten wir unter der brennenden Sonne häufig zwischen 600 und 1200 Höhenmetern.

Nach 3 Tagen hatten wir gerade erst mal die Hälfte der Sierra Nevada geschafft und der höchste Pass über den Pico Veleta mit fast 3398 Metern stand noch bevor. Das war genug! Wir waren am Ende unserer Kräfte und brachen die Fahrt durch die Sierra Nevada ab. Auf einem Zeltplatz (mit Pool) fanden wir heraus, dass im Nachbarort (nur 25 km entfernt) ein Bus direkt bis nach Granada fährt. Wir radelten dahin, konnten den Busfahrer überzeugen die Räder mitzunehmen und waren für rund 5 Euro und 120 Kilometer Busfahrt in Granada (das sind Fahrpreise! 4 Cent pro Kilometer, fast so wie in Deutschland).

Der Weg in die Berg führt immer bergauf.
Der Weg in die Berg führt immer bergauf.
Die Landschaft ist trocken und leer.*
Die Landschaft ist trocken und leer.*
Generalife - die Gartenanlagen der Alhambra.
Generalife - die Gartenanlagen der Alhambra.
Sternenkuppel in der Alhambra.
Sternenkuppel in der Alhambra.
Stand: 2004 / 25.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Christine, Camillo* | v7
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