Herrieden - Gunzenhausen - Pappenheim

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Gustav Albin Weißkopf Denkmal
Gustav Albin Weißkopf Denkmal
Raubtierfütterung
Raubtierfütterung
Herrieden I
Herrieden I
Störche soweit das Auge reicht*
Störche soweit das Auge reicht*
Unterwegs in Pappenheim
Unterwegs in Pappenheim
Sachsen in Bayern
Sachsen in Bayern

Unsere Mittagspause verbrachten wir in Leutershausen direkt unterhalb des Denkmals für Gustav Albin Weißkopf, dem 1901, zwei Jahre von den Gebrüdern Wright, in Connecticut der erste Motorflug der Welt gelang, um danach weiter in das beschauliche Sachsen zu fahren. Ja richtig Sachsen ist ein kleines Dorf mitten in Bayern. Auf unserem weiteren Weg überquerten wir gelegentlich die Altmühl, sahen aber sonst nur wenig vom Fluss. Besonders schöne und sehr alte Orte entlang des Weges waren Herrieden und Ornbau. Beide Orte sind noch komplett mit einer Stadtmauer umgeben und werden über alte Steinbrücken und durch ein Stadttor betreten. Weniger gefallen hat uns der Radweg außerhalb der Ortschaften, denn meist führte ein kleine wenig befahrene Straße direkt in den Ort, der Radweg führte aber in Umwegen über Feldwege um den Ort herum und erst dann hinein.

Herrieden II
Herrieden II

Der Oberlauf der Altmühl ist sehr flach und selbst am Horizont können wir keine Berge ausmachen. Neben uns auf den teilweise schnurgeraden Feldwegen ziehen Maisfelder oder abgeerntete Felder mit zahlreichen Störchen vorbei. Die Sonne brennt und der leichte Gegenwind zehrt an unseren Kräften, so dass wir am frühen Abend in Gunzenhausen erst einmal eine Stärkung in einem Eiscafe suchen. Nachdem wir einmal saßen, kamen wir nicht mehr hoch. Untrainiert 80 km zu radeln, ging nicht spurlos an uns vorüber. Wir bauten unser Zelt am Rande des Altmühlsees auf einem leider total überfüllten Zeltplatz auf. Die Stellfläche war winzig und die Spannleinen der Zelte bildeten einen interessanten Hindernisparcours. Hinter der Hecke befand sich auf der einen Seite eine viel befahrene Straße und ein großes Festgelände mit einem lautem Technofestival und als viel schlimmere Gegenveranstaltung wurde auf der anderen Seite eine deutsche 80er Jahre Party veranstaltet. An Schlafen war nicht zu denken, auch wenn wir noch so müde waren.

[22.08.2010 Gunzenhausen – Kipfenberg – 100 km]

Irgendwann schliefen wir doch, aber erholt waren wir am nächsten Morgen nicht. Wir bereiteten unser Frühstück und trockneten unser Zelt vom morgendlichen Tau. Die ersten Kilometer bis Treuchtlingen waren eine Qual, denn der Gegenwind war auf dem offenen Feld noch stärker geworden und die Wege waren scheinbar noch gerader und endloser. Ab Dietfuhrt bahnt sich der Fluss einen Weg durch die steile Felslandschaft der Frankenalb. Bis Eichstädt mäandert die Altmühl in teilweise bis zu 200 Meter tiefen von Wald und Burgen gesäumten Schleifen durch das Juragestein. Der Weg war schattig und abwechslungsreich und wir kamen schnell voran.

Burg von Pappenheim
Burg von Pappenheim

"Ich kenne meine Pappenheimer". Mit diesem Ausspruch aus Schillers Drama Wallensteins Tod ist die Stadt vielen ein Begriff und ich glaube die Leute im Ort können den Ausspruch auch nicht mehr hören. Wir haben nicht nachgefragt. Der Ort befindet sich an einer engen Altmühlschleife, die von der Burg Pappenheim überragt wird. Unser Ziel war eine kleine Konditorei unterhalb der Burg, wo wir den Kampf gegen die Müdigkeit mit einem Haferl Kaffee aufnahmen und gewannen.

Stand: 03.09.2010, 14.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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